Primärliteratur
[Liste der Schriften von Origenes] [Übersetzungen der Werke von Origenes] [Auszüge aus peri archon/de prinipii] [Auszüge aus Contra Celsum] [Auszüge aus dem Matthäuskommentar][Andere Schriften] [Falsche Origeneszitate?]
Liste der Schriften von Origenes
Hauptwerke | |
Peri Archon/de prinzipiis/Bücher von den Prinzipien (nur als veränderte lateinische Übersetzung von Rufinus erhalten) | |
Das Evangelium nach Johannes | |
Kommentar zum Römerbrief | |
Gegen Kelsos/Contra Celsum/Acht Bücher gegen Celsus |
Homilien und Kommentare | |
Homilien zur Genesis | |
Homilien zu Exodus | |
Homilien zu Leviticus | |
Homilien zu Josua | |
Homilien zu Jesaia | |
Homilien zu Jeremia | |
Homilien zu Ezechiel | |
Homilien zu Lukas | |
Kommentar zu Matthäus | |
Kommentar zu Johannes | |
Kommentar zum Hohelied | |
Klageliedkommentare | |
Apostelgeschichte | |
Geheime Offenbarung | |
Kolosserbrief | |
Korintherbrief | |
Epheserbrief | |
Galaterbrief | |
Hebräerbrief | |
Buch Josua | |
Buch Richter | |
Buch Osee (Hosea) | |
Buch Numeri | |
Buch der Sprichwörter | |
Buch der Psalmen | |
Samuel und Königsbücher |
Briefe des Origenes | |
Brief an Africanus | |
Brief an Gregorius Thaumaturgus |
Sonstige Werke des Origenes | |
Gespräch mit Herakleides | |
Vom Gebet/Peri Euches | |
Mahnung zum Martyrium | |
Über die Auferstehung |
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Übersetzungen von Werken des Origenes in deutsche Sprache
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Auszüge aus „de principiis“, dem Hauptwerk von Origenes
Auszüge aus „de principiis“, dem Früh- und Hauptwerk des Origenes, nach der lateinischen Übersetzung von Rufinus. Der Titel des nicht mehr erhaltenen griechischen Originales ist „peri archon“. Die Auszüge sind entnommen aus: Herwig Görgemanns/Heinrich Karpp: „Origenes – Vier Bücher von den Prinzipien“ – Texte zur Forschung, Band 24, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt, 1976. Die erste Zahlengruppe gibt Kapitel und Abschnitt in „De principiis“ an, die zweite Ziffer verweist auf die Seitenzahl bei Görgemanns/Karpp , Für den Arbeitskreis Origenes wichtige Passagen sind gelb markiert, Komentare dazu blau geschrieben |
princ II9,6-7 Seite 415 Präexistenz In diesem Abschnitt benutzt Origenes die alttestamentarische Geschichte von Esau und Jakob als Beispiel für ein (scheinbar) ungerechtes Leben. Dort erschleicht sich Jakob das Erstgeburtsrecht durch eine Täuschung. Der von der Jagt erschöpft und hungrig zurückkehrende Esau, dem das Erstgeburtsrecht zustand, erhält von Jacob ein Linsengericht wenn er auf das Erstgeburtsrecht verzichtet.Origenes schreibt dazu: Ist etwa Ungerechtigkeit bei Gott? Das sei ferne!…. Wir müssen nur annehmen, dass er (Jacob) auf Grund von Verdiensten eines früheren Lebens ….dem Bruder vorgezogen wurde.und weiter verallgemeinernd: princ II9,7 S. 417 Ich halte es für richtig, ihn [den Satz „ist etwa Ungerechtigkeit bei Gott? Das sei ferne“] auch bei anderen Geschöpfen anzuwenden; denn die Gerechtigkeit des Schöpfers muss… in allem sichtbar werden. Sie erscheint, meine ich, erst dann, genügend deutlich, wenn man von jedem himmlischen, irdischen oder unterirdischem Wesen sagt, es habe in sich selbst [die] Ursachen für die Verschiedenheit welche der körperlichen Geburt vorausgehen. |
princ I,5,3 S.203-205 (Zitat aus „peri archon“ von Hieronymus, das von Rufinus in seiner lateinischen Übersetzung „de prinzipii“ weggelassen wurde). Hieronymus hat in der Schrift „gegen Johannes von Jerusalem“ Origenes mit Hinweisen zitiert, die diese Textrekonstruktion ermöglichte. Reinkarnation Geisterfall …….Die Engel und Throne und Herrschaften, die Gewalten und Herrscher der Welt und der Finsternis und „jeder Name, der genannt werden mag, nicht allein in dieser Welt, sondern auch in der zukünftigen“ (vgl. Eph. l, 21) sind Seelen von solchen Körpern, die sie entweder aus Verlangen oder zum Dienste angenommen haben. — Alle körperlosen und unsichtbaren vernünftigen Geschöpfe gleiten, wenn sie in Nachlässigkeit verfallen, allmählich auf niedere Stufen herab und nehmen Körper an je nach der Art der Orte, zu denen sie herabsinken: z. B. erst aus Äther, dann aus Luft, und wenn sie in die Nähe der Erde kommen, umgeben sie sich mit noch dichteren Körpern, um schließlich an menschliches Fleisch gefesselt zu werden. — Auf der Leiter Jakobs (vgl. Gen. 28, 12) steigen die vernunftbegabten Geschöpfe allmählich bis zur untersten Stufe herab, d. h. bis zu Fleisch und Blut. Es ist unmöglich, daß einer mit einem Male vom hundertsten zum ersten Rang herabstürzt; er gelangt vielmehr durch die einzelnen Ränge wie auf den Stufen einer Leiter bis zum untersten Rang. Dabei wechselt er seinen Körper ebenso oft, wie er seinen Wohnsitz beim Abstieg vom Himmel zur Erde wechselt. |
I,1,5-6 princ S. 107-115Gott5. Nachdem wir also, so gut wir konnten, jegliche Auffassung widerlegt haben, die etwas Körperliches in die Vorstellung von Gott hineinbringen will, stellen wir nun den Satz auf, dass Gott in Wahrheit unbegreiflich und unermesslich ist . Wenn wir uns nämlich überhaupt eine Vorstellung und einen Begriff von Gott machen können, so müssen wir notwendig annehmen, dass Gott in vieler Hinsicht weit erhabener ist als unsere Vorstellung. Es ist so, wie wenn wir mit einem Menschen zu tun hätten, der kaum einen Lichtfunken oder das Licht der kleinsten Laterne anzuschauen vermag, und ihn, der mit der geringen Schärfe seiner Augen nicht mehr Licht fassen kann als wir sagten, über die Helligkeit und den Glanz der Sonne belehren wollten. Müssten wir ihm nicht sagen: der Glanz der Sonne ist unsäglich und unermesslich größer und erhabener als alles Licht, das du siehst.? So steht es auch mit unserer Vernunft, wenn sie in den Kerker von Fleisch und Blut eingeschlossen und entsprechend ihrer Teilhabe an diesem Stoff stumpf und träge geworden ist: sie mag zwar im Vergleich zur körperlichen Natur bei weitem den Vorrang verdienen; wenn sie aber zum Unkörperlichen emporstrebt und es zu schauen trachtet, dann hat sie kaum die Kraft eines Funkens oder einer Laterne. Was ist aber unter allen geistigen, d. h. unkörperlichen Dingen so erhaben über alles, so unsagbar und unermesslich überragend wie Gott? Seine Natur zu schauen reicht die Schärfe einer menschlichen Vernunft nicht aus, mag sie auch noch so rein und klar sein. 6. Aber es scheint mir angebracht, um den Sachverhalt deutlicher vor Augen zu stellen, noch ein anderes Gleichnis zu gebrauchen. Unsere Augen können zunächst die Natur des Lichtes selbst, d. h. die Substanz der Sonne, nicht anschauen; wir können aber ihren Glanz oder die Strahlen betrachten, die etwa durch Fenster oder irgendwelche kleinen Lichtöffnungen fallen, und daraus schließen, wie groß die glühende Masse sei, der das körperliche Licht entströmt. So sind auch die Werke der göttlichen Vorsehung und der kunstvolle Bau dieses Alls gleichsam Strahlen von Gottes Natur im Vergleich zu seiner Substanz und Natur selbst. Unsere Vernunft erkennt also, da sie Gott nicht an sich, so wie er wirklich ist, betrachten kann, aus der Pracht seiner Werke und der Schönheit seiner Geschöpfe den Vater des Alls.Gott ist also nicht als ein Körper oder als in einem Körper wohnend anzusehen, sondern als einfache geistige Natur, die keinerlei Beifügung in sich zulässt; sonst müsste man etwas Größeres und etwas Geringeres in ihm annehmen, so aber ist er in jeder Hinsicht eine Einheit und sozusagen eine Einsheit, sowie Vernunft und die Quelle, aus der jegliche geistige Natur, jede Vernunft, ihren Ursprung hat. Vernunft braucht aber, um sich zu bewegen und zu wirken, keinen körperlichen Ort und keine sinnlich wahrnehmbare Ausdehnung, keine körperliche Gestalt oder Farbe noch sonst irgend etwas von den Eigenschaften des Körpers und der Materie. Darum kann jene Natur, die einfach und ganz Vernunft ist, in ihrer Bewegung und ihrem Wirken keinen Aufschub und keine Verzögerung erleiden, damit nicht durch eine solche Beifügung die Einfachheit der göttlichen Natur (auch nur) in gewissem Maße eingeschränkt und behindert erscheine: denn es soll nicht das, was der Ursprung aller Dinge ist, sich als zusammengesetzt und mannigfaltig erweisen, und es soll nicht vieles statt eines sein, was fern von jeder körperlichen Beimischung sozusagen einzig und allein in seiner Wesensart als Gottheit bestehen muss. Dass aber die Vernunft keinen Ort braucht, um sich ihrer Natur gemäß zu bewegen, geht auch aus der Betrachtung unserer eigenen Vernunft hervor. Wenn sie nämlich ihr volles Maß besitzt und ihr nicht aus irgendeiner Ursache eine Abstumpfung widerfährt, so wird sie in den ihr eigenen Bewegungen durch keinen Unterschied der Orte gehemmt; und andererseits erfährt sie auch keine Vermehrung ihrer Beweglichkeit durch die besonderen Eigenschaften eines Ortes. Dagegen könnte einer beispielsweise einwenden: Wenn man zur See fährt und von den Meereswogen umhergeworfen wird, dann ist die Vernunft bedeutend weniger rege als sonst auf dem Land. Aber es ist anzunehmen, dass man dies nicht durch die Verschiedenheit der Örtlichkeiten erleidet, sondern durch die heftige, regellose Bewegung des Leibes, dem die Vernunft beigesellt oder eingepflanzt ist. Für den menschlichen Körper scheint nämlich der Aufenthalt auf dem Meere gleichsam naturwidrig zu sein, und darum empfängt er gewissermaßen wegen einer Art innerer Unausgeglichenheit die Antriebe der Vernunft ungeordnet und regellos und tut seinen Dienst bei der Ausführung der Impulse, die vom Denken kommen, nur in recht stumpfer Weise. Genauso ist es, wenn man an Land vom Fieber geschüttelt wird: dabei ist es klar, dass, wenn die Vernunft wegen der Gewalt des Fiebers nur in vermindertem Maß ihre Funktion ausübt, nicht der Ort als Ursache anzusehen ist, sondern die Krankheit des Körpers, durch die der Körper gestört und verwirrt ist, so dass er der Vernunft nicht die gewöhnlichen Dienste auf den bekannten und natürlichen Wegen leistet; denn wir Menschen sind ja Lebewesen, die zusammengesetzt sind aus Leib und Seele — nur so konnten wir ja auf der Erde wohnen. Gott aber, der Ursprung aller Dinge, darf nicht für zusammengesetzt gehalten werden; denn sonst würde sich ergeben, dass ursprünglicher als der Ursprung selbst die Grundbestandteile sind, aus denen alles besteht, was auch immer als zusammengesetzt bezeichnet wird . Aber die Vernunft bedarf auch nicht körperlicher Ausdehnung, um zu handeln oder sich zu bewegen, wie z. B. das Auge, das beim Anschauen von großen Körpern sich erweitert, zum Betrachten von kleinen und geringen aber sich zusammenzieht und verengt. Freilich bedarf die Vernunft einer geistigen Ausdehnung, da sie nicht körperlich, sondern geistig wächst. Denn sie nimmt nicht durch körperliches Wachstum gleichzeitig mit dem Körper bis zum 20. oder 30. Lebensjahr zu, sondern durch Unterricht und Übung wird die Schärfe des Verstandes ausgebildet und die Anlage zum Denken geweckt, und ihre geistige Fassungskraft vergrößert sich nicht durch körperliches Wachstum, sondern wird durch die Übung im Unterricht ausgebildet. Diese (Ausbildung) kann die Vernunft aus dem Grunde nicht sogleich in der Kindheit oder von Geburt an erhalten, weil das Gefüge der Glieder, deren sie sich gleichsam als Werkzeuge zu ihrer Betätigung bedient, dann noch zart und schwach ist, und weil es weder die Mühe einer Tätigkeit ertragen kann noch die Fähigkeit aufzubringen vermag, eine Unterweisung anzunehmen. |
I,7, 4 princ S. 240/241 Präexistenz Was nun den Menschen betrifft: wie kann die Seele dessen mit dem Körper zusammen gebildet sein, der „im Mutterleibe seinen Bruder zu Fall brachte“ (vgl. Gen. 25, 22—26), nämlich Jakob? Oder wie kann die Seele dessen mit dem Körper zusammen gebildet sein, der noch „im Mutterleib vom heiligen Geist erfüllt wurde“? Ich meine Johannes, der „im Leibe seiner Mutter hüpfte“ und vor Jubel aufsprang, als der Gruß Mariens zum Ohr seiner Mutter Elisabeth drang (vgl. Luk. l, 41.44). Wie kann ferner die Seele dessen zusammen mit dem Körper gebildet sein, von dem es heißt, „ehe er im Mutterleibe gebildet ward, sei er Gott bekannt gewesen“, und der, „ehe er aus dem Schöße hervorging, von ihm geheiligt wurde“ (vgl. Jer. l, 5)? Es darf ja nicht scheinen, als erfülle Gott irgendwelche Menschen mit dem heiligen Geist ohne Urteil und nicht nach ihrem Verdienst, und als heilige er sie ohne Verdienst. Wie würden wir denn dem Wort ausweichen können (Rom. 9, 14; 2, 11): „Gibt es denn Ungerechtigkeit bei Gott? Das sei ferne!“ und „Gibt es ein Ansehen der Person vor Gott?“ Das wäre nämlich die Folge einer Lehre, nach der die Seelen zusammen mit den Körpern ins Dasein treten. |
II, 3, 3 princ S. 307-311 Lösen von der Materie nach dem irdischen Tod; Erneutes Entstehen von Erdenkörpern Aber da sie (die eingekörperten Wesen) nicht sofort jedes körperlichen Kleides ledig werden konnten, ist anzunehmen, dass sie erst in feineren und reineren Körpern weilten, die nicht länger vom Tode besiegt und vom Stachel des Todes verletzt werden können, und dass so endlich die materielle Natur allmählich verschwindet, der Tod ins Ende verschlungen und vernichtet wird und sein Stachel völlig abgestumpft wird durch die göttliche Gnade, wenn die Seele für sie aufnahmefähig geworden ist und sich die Unvergänglichkeit und Unsterblichkeit verdient hat. Dann können mit Recht alle sagen: „Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel? Aber der Stachel des Todes ist die Sünde.“ Wenn dies einleuchtend ist, so werden wir vielleicht dereinst ohne Körper weiterleben. Wenn aber der, der Christus vollkommen unterworfen ist (vgl. l Kor. 15,27—28), als körperlos anzusehen ist, und wenn alle Christus unterworfen werden sollen, so werden auch wir ohne Körper sein, wenn wir ihm vollkommen unterworfen sind. Wenn ferner das, was Christus unterworfen ist, am Ende auch Gott unterworfen wird, so werden alle die Körper ablegen, und ich nehme an, dass zu diesem Zeitpunkt eine Auflösung der körperlichen Natur ins Nichtsein erfolgen wird. Sie wird ein zweites Mal ins Dasein treten, wenn wieder Vernunftwesen (von der Einheit mit Gott) herabsteigen. |
II, 6, 5-6 princ S. 367-371 Thema: Die Natur Christi 5. Vielleicht findet jemand Schwierigkeiten darin, dass, wie wir oben gezeigt haben, in Christus eine vernünftige Seele ist, und dass die Natur einer solchen Seele, wie wir bei unseren Erörterungen immer wieder aufgewiesen haben, sowohl zum Guten wie zum Bösen fähig ist. Diese Schwierigkeit lässt sich folgendermaßen auflösen. Es ist nicht zu bezweifeln, dass die Natur jener Seele dieselbe war wie die aller Seelen; sonst könnte man sie nicht „Seele“ nennen, wenn sie nicht in Wahrheit eine Seele war. Da nun allen die Fähigkeit zukommt, zwischen Gut und Böse zu wählen, hat diese Seele Christi die „Liebe zur Gerechtigkeit“ (vgl. PS. 44 /45/, 8) gewählt, derart dass sie entsprechend der Größe der Liebe unwandelbar und untrennbar an ihm hing; und so schloss die Festigkeit des Entschlusses, die überwältigende Größe der Zuneigung und die unauslöschliche Wärme der Liebe jeden Gedanken an Umkehr und Veränderung aus. Was ursprünglich von freier Entscheidung abhing, ist durch die Wirkung langer Gewohnheit jetzt zur Natur geworden. So muss man annehmen, dass in Christus zwar eine menschliche Vernunftseele war, dass sie aber keinen Gedanken an Sünde und keine Möglichkeit dazu hatte. 6. Um die Sache noch eingehender zu erklären, scheint es angebracht, einen Vergleich zu gebrauchen, obschon in dieser schwierigen Materie auch passende Beispiele nicht leicht zu finden sind. Sprechen wir also mit allem Vorbehalt: Das Metall Eisen kann Kälte und Wärme aufnehmen. Angenommen, ein Eisenbarren liege dauernd im Feuer, nehme mit all seinen Poren das Feuer auf und werde ganz zu Feuer — wenn von diesem Barren das Feuer nicht weicht und er nicht vom Feuer, werden wir dann von diesem Ding, das von Natur ein Eisenbarren ist, aber im Feuer liegt und unaufhörlich glüht, etwa sagen können, es könne irgendwann Kälte in sich aufnehmen? Nein, es ist richtiger zu sagen, es sei ganz Feuer geworden, wie wir es in der (Schmiede-) Esse oft sehen; denn man erkennt von ihm nichts anderes als Feuer, und wenn man es anzufassen versucht, spürt man nicht die Wirkung des Eisens, sondern die des Feuers. Ebenso ist auch jene Seele, die sich stets, wie das Eisen im Feuer, im Logos, in der Weisheit, in Gott befindet, ist alles, was sie tut, was sie empfindet, was sie erkennt, Gott. Darum kann man sie nicht als veränderlich und wandelbar bezeichnen; sie besitzt Unveränderlichkeit, indem sie von der Vereinigung mit dem Wort Gottes unaufhörlich durchglüht ist. Etwas von der Wärme des Wortes Gottes, so muss man annehmen, ist zu allen Heiligen gedrungen; in dieser Seele aber hat sich, wie wir glauben, das göttliche Feuer selbst wesenhaft niedergelassen, und von hier ist ein Teil der Wärme zu den anderen gedrungen. Wenn es ferner heißt (Ps. 44 [45], 8): „Gott, dein Gott, hat dich gesalbt mit Freudenöl mehr denn deine Gesellen“, so zeigt das, daß diese Seele in anderer Weise mit „Freudenöl“, d. h. mit dem Wort und der Weisheit Gottes, gesalbt wurde als ihre „Gesellen“, d. h. die heiligen Propheten und Apostel. Von jenen heißt es, sie seien „im Duft seiner Salben gelaufen“ (Höh. L l, 4); diese Seele aber war ein Gefäß des Salböls selbst, an dessen Duft die Würdigen Anteil empfingen und so Propheten und Apostel wurden. Wie man also den Duft des Salböls von seiner Substanz unterscheiden muss, so auch Christus von denen, die an ihm Anteil haben. Und wie das Gefäß, das die Substanz des Salböls enthält, auf keinen Fall einen schlechten Geruch annehmen kann, während die, die an diesem Geruch teilhaben, wenn sie sich von seinem Duft entfernen, einen üblen Geruch von außen annehmen können: ebenso konnte Christus, wie das Gefäß, das die Substanz des Salböls enthält, unmöglich den entgegengesetzten Geruch in sich aufnehmen, während bei denen, die an ihm teilhaben, die Teilhabe und Aufnahmefähigkeit sich nach ihrer Nähe zu dem Gefäß bemisst. |
II, 8, 3 princ S. 395Esau, Präexistenz Wenn wir über die Seele des Esau nachforschen, so können wir feststellen, dass er wegen früherer Sünden zu einem tieferstehenden Leben verurteilt wurde (vgl. Römer, 9,13). (Übersetzung des Hieronymus.) |
II,9,1 princ S.399-403 Beginn der Welt Macht Gottes 1. Doch jetzt wollen wir zur Abfolge der geplanten Erörterung zurückkehren und den Beginn der Schöpfung betrachten, soweit die Vernunft ein solches Beginnen des Schöpfergottes denken kann. Bei (diesem) gedachten Beginn rief Gott durch seinen Willen eine solche Zahl von Vernunftwesen ins Dasein, wie er durchwalten konnte; denn man muss auch Gottes Macht für begrenzt erklären und nicht unter dem Vorwand frommer Scheu ihr die Umgrenzung nehmen. Denn wenn Gottes Macht unbegrenzt ist, so folgt, dass sie sich nicht einmal selbst denken kann; denn das Unbegrenzte ist seinem Wesen nach nicht unfassbar. Ferner hat Gott auch nach der Aussage der Schrift alles geschaffen „mit Zahl und Maß“ (vgl. Weish. 11, 20 [21]). Die „Zahl“ wird man aus folgendem Grunde richtig auf die Vernunftwesen oder Intelligenzen beziehen: Diese sollen so viele sein, dass Gottes Vorsehung für sie sorgen, sie regieren und zusammenhalten kann. Das „Maß“ dagegen wird man folgerichtig auf die körperliche Materie beziehen, denn diese wurde, wie man annehmen muss, in einer Menge von Gott geschaffen, von der er wusste, dass sie ihm zur Einrichtung der Welt ausreichen würde. Dies also sind die Dinge, von denen man annehmen muss, dass sie am Anfang, also vor allem anderen, von Gott geschaffen wurden. Das ist, wie wir meinen, auch mit jenem Anfang gemeint, den Mose etwas verdeckt einführt, wenn er sagt (Gen. l, 1): „Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“ Denn es ist sicher, dass das nicht vom „Firmament“ und vom „Trockenen“ gesagt wird, sondern von jenem Himmel und jener Erde, von denen unser Himmel und unsere Erde nachträglich ihre Namen entliehen haben. |
II,9,2 princ S403-405 Böses ist Fehlen des Guten Verschiedenheit in der Welt ist verursacht durch präexistente Gründe Diese Vernunftwesen, die, wie vorher gesagt, am Anfang geschaffen wurden, wurden geschaffen, nachdem sie vorher nicht waren; und sie erhielten eben dadurch, dass sie nicht waren und dann zu sein begannen, notwendigerweise ein wandelbares und veränderliches Sein; denn alles, was ihre Substanz an Kraft enthielt, lag nicht von Natur darin, sondern war durch die Güte des Schöpfers bewirkt. (Die Eigenschaft), dass sie sind, ist also nicht ihnen eigen und nicht ewig, sondern eine Gabe Gottes. Denn sie existierte nicht immer, und alles was gegeben ist, kann wieder genommen werden oder verschwinden. Die Ursache des Verschwindens aber wird darin liegen, dass die Bewegung der Geister nicht in richtiger und lobenswerter Weise erfolgt. Denn der Schöpfer gewährte den Intelligenzen, die er schuf, willensbestimmte, freie Bewegungen, damit in ihnen ein ihnen eigenes Gut entstehe, da sie es mit ihrem eigenen Willen bewahrten. Doch Trägheit, Überdruss an der Mühe, das Gute zu bewahren, und Abwendung und Nachlässigkeit gegenüber dem Besseren gaben den Anstoß zur Entfernung vom Guten. Vom Guten abzulassen bedeutet nun nichts anderes als ins Schlechte zu geraten. Denn es ist sicher, dass das Schlechte im Fehlen des Guten besteht. So kommt es, dass man in dem gleichen Maße in Schlechtigkeit gerät, wie man sich vom Guten entfernt. In dieser Weise wurde jede Intelligenz, je nach ihren Bewegungen, wenn sie das Gute mehr oder weniger vernachlässigte, zum Gegenteil des Guten, also zum Schlechten hingezogen. Es scheint, dass hier der Keim, die Ursache liegt, die der Schöpfer des Alls zum Anlass nahm, um entsprechend der Verschiedenheit der Intelligenzen, d. h. der Vernunftgeschöpfe — einer Verschiedenheit, deren Entstehung man den oben angeführten Gründen zuschreiben muss, — eine mannigfache und vielfältige Welt zu schaffen…. |
II, 9, 5-8 princ S. 411, 415-419 Gerechtigkeit im Menschenschicksal; 5……Wenn diese große Mannigfaltigkeit, diese Verschiedenheit der Umstände der Geburt, wobei die Fähigkeit zum freien Entschluss ja keine Rolle spielt – denn niemand kann selbst wählen, wo, bei welchen Menschen und in welcher Stellung er geboren wird —, wenn also, so sagen sie, dies nicht von einer Wesensverschiedenheit der Seelen bewirkt wird, dergestalt, dass eine im Wesen schlechte Seele für ein schlechtes Volk bestimmt wird, eine gute für ein gutes: was bleibt dann übrig, als anzunehmen, es ginge dabei regellos und zufällig zu? Wollte man das annehmen, so könnte man nicht mehr glauben, dass die Welt von Gott geschaffen ist und von seiner Vorsehung gelenkt wird, und weiterhin würde man nicht erwarten können, dass Gott die Taten eines jeden richten wird.. . . 8. Es steht außer Zweifel, dass dereinst am Tage des Gerichtes die Guten von den Bösen, die Gerechten von den Ungerechten getrennt werden, und ein jeder durch Gottes gerechte Entscheidung an den Platz verwiesen wird, den er verdient hat; und das werden wir, so Gott will, im folgenden zeigen. Aber etwas Entsprechendes, meine ich, ist auch früher schon geschehen. Denn man muss annehmen, dass Gott alles und jederzeit nach gerechter Entscheidung tut und anordnet. Auch wenn der Apostel lehrt (2 Tim. 2,20—21): „In einem großen Hause sind nicht allein goldene und silberne Gefäße, sondern auch hölzerne und irdene, und etliche zu Ehren, etliche aber zu Unehren“, und wenn er hinzufügt: „So jemand sich reinigt, der wird ein geheiligtes Gefäß sein zu Ehren, dem Hausherrn bräuchlich und zu allem guten Werk bereitet“, so will er offenbar dartun, dass einer, der sich in diesem Leben reinigt, zu allem guten Werk bereitet sein wird im zukünftigen; wer sich aber nicht reinigt, wird wegen der Menge seines Schmutzes ein Gefäß zu Unehren sein, d. h. ein unwürdiges. Daher ist es möglich zu denken, dass es auch vorher schon vernunftbegabte Gefäße gab, die mehr oder weniger gereinigt waren, d. h. die sich selbst gereinigt hatten oder nicht, und dass auf Grund davon ein jedes Gefäß nach dem Maß seiner Reinheit oder Unreinheit den Ort, das Land oder die Stellung erhalten hat, in der es geboren werden und etwas in dieser Welt leisten soll; Gott regelt all das bis ins kleinste mit der Kraft seiner Weisheit und entscheidet es mit der Macht seines gerechten Urteils, und so hat er alles kraft einer vollkommen gerechten Vergeltung geordnet, (wobei berücksichtigt ist,) welche Hilfe oder welche Fürsorge ein jeder auf Grund seines Verdienstes braucht. Hierin wird endlich das volle Prinzip der Gerechtigkeit deutlich: die Ungleichheit in der Sache bedeutet Gleichheit in der Vergeltung der Verdienste. Wie es sich freilich mit diesen Verdiensten in allen Einzelfällen verhält, das erkennt er allein nach der Wahrheit und in letzter Klarheit, zusammen mit dem eingeborenen Wort und seiner Weisheit und seinem heiligen Geiste. |
II,10, 6; 8 princ S. 433-439; Schicksal als „Heilmittel“ 6. Noch vieles andere gibt es, das uns verborgen ist und das nur der weiß, der der Arzt unserer Seelen ist. So brauchen wir für die Gesundheit des Körpers gegen die Schäden, die wir durch Nahrung und Trank angesammelt haben, gelegentlich eine Behandlung mit einem besonders bitteren oder scharfen Mittel; und manchmal, wenn die Art des Schadens das erfordert, ist die Härte des Eisens, die Bitterkeit des Schneidens nötig; und wenn die Art der Krankheit noch schlimmer ist, muss am Ende gar das Feuer den Schaden ausbrennen, den man sich zugezogen hat. Noch viel eher ist da bei unserem göttlichen Arzt anzunehmen, dass er, um die Schäden unserer Seele zu beseitigen, die sie aus allen möglichen Sünden und Schandtaten angesammelt hat, dergleichen schmerzhafte Behandlungsweisen anwendet, und am Ende auch die Feuerstrafe verhängt über die, die die Gesundheit der Seele verloren haben. Bildhafte Ausdrücke dafür kommen auch in den heiligen Schriften vor. So droht Gottes Wort im Deuteronomium den Sündern an (vgl. Deut. 28, 22.28.29), sie würden bestraft „mit Fieber und Kälte und Gelbsucht“ und gemartert „von Schwäche der Augen, Verrückung des Verstandes, Schlagfluß, Blindheit und Nierenkrankheit“. Und wenn man in Ruhe aus der ganzen Schrift alle Erwähnungen von Gebrechen sammelt, alle scheinbaren Nennungen körperlicher Krankheiten, die bei Drohungen gegen die Sünder vorkommen, so wird man finden, dass damit in übertragenem Sinne entweder Mängel oder Strafen der Seele bezeichnet werden. Wir müssen aber wissen, dass ebenso wie die Ärzte bei den Kranken Mittel anwenden, um durch die Behandlung die Gesundheit wiederherzustellen, so Gott denen gegenüber handelt, die gestürzt und in Sünden gefallen sind. Ein Hinweis darauf ist, dass durch den Propheten Jeremia befohlen wird(Jer.32 [25], 15-16.27-29), „der Becher des Zornes Gottes solle ausgeschenkt werden allen Völkern“, dass sie „trinken und von Sinnen werden und speien“. Dabei sagt er drohend: wer nicht trinken wolle, der werde nicht gereinigt werden. Daraus ergibt sich, dass das Wüten von Gottes Rache zur Reinigung der Seelen dienlich ist. Dass auch jene Strafe, von der es heißt, sie werde mit dem Feuer vollzogen, als zum Nutzen (des Menschen) dienlich verstanden wird, lehrt Jesaja, der über Israel so spricht (Jes. 4,4): „Abwaschen wird der Herr den Unflat der Söhne und Töchter Zions und die Blutschulden vertreiben aus ihrer Mitte durch den Geist des Gerichts und den Geist des Brandes.“ Von den Chaldäern aber sagt er (Jes. 47,14-15): „Du hast Feuerkohlen, setze dich zu ihnen, sie werden dir helfen“; und anderswo sagt er (Jes. 66,16-17 ?): „Der Herr wird sie heiligen in brennendem Feuer“, und beim Propheten Maleachi heißt es (Mal. 3, 3): „Der Herr wird sitzen und wie Gold und Silber sein Volk schmelzen, er wird die Söhne Juda schmelzen und läutern und (wieder) gießen, wenn sie geläutert sind.“………. 8. Ferner: die „Finsternis draußen“ (vgl. Matth. 8, 12 u. ö.) bedeutet, wie ich meine, nicht so sehr eine Art dunkler, lichtloser Luft, sondern sie bezieht sich auf die, die in die tiefe Finsternis der Unwissenheit versunken und ohne alles Licht der Vernunft und des Verstandes sind. Außerdem ist zu bedenken, ob das Wort nicht auch noch bedeutet, dass ebenso wie die Heiligen ihre Leiber, mit denen sie heilig und rein in der Wohnstätte dieses Lebens geweilt haben, nach der Auferstehung glänzend und herrlich wiedererhalten werden, so auch die Gottlosen, die in diesem Leben die Finsternis des Irrtums und die Nacht der Unwissenheit geliebt haben, nach der Auferstehung mit dunklen, schwarzen Leibern bekleidet werden, so dass eben die Finsternis der Unwissenheit, die in diesem Leben ihren Geist innerlich beherrscht hat, in der Zukunft in der äußeren leiblichen Bekleidung sichtbar wird. Es sei denn, man muss den jetzigen dichten und irdischen Körper als „Dunkelheit und Finsternis“ bezeichnen; und wer nach dem Ende dieser Welt in eine andere hinübergehen muss, der werde mit diesem Körper aufs neue den Anfang einer Geburt machen. In ähnlicher Weise muss man auch das „Gefängnis“ (vgl. l Petr. 3, 19) verstehen. Doch mögen diese Ausführungen an der gegenwärtigen Stelle genügen, die wir jetzt einstweilen in aller Kürze vorgetragen haben, um die Ordnung der Darstellung einzuhalten. |
III, 1,13 princ S. 507-509 Der Schöpfer als Arzt; Heilung nicht nur für die Zeit des Erdenlebens 13. Wer also sich selbst überlassen wird, der wird auf Grund einer göttlichen Entscheidung sich selbst überlassen; und wenn Gott gegen einige Sünder langmütig ist, so ist er das nicht ohne vernünftigen Grund, sondern weil es ihnen zuträglich ist in Anbetracht der Unsterblichkeit der Seele und der Unendlichkeit der Zeit, wenn ihnen nicht rasch zur Heilung verhelfen wird, sondern wenn sie langsam zu ihr geführt werden, nachdem sie viel Übel erfahren haben. Auch Ärzte, die jemanden (eigentlich) rascher heilen könnten, aber vermuten, dass ein verborgenes Gift im Körper steckt, bewirken (zunächst) das Gegenteil von Heilung, und das tun sie (gerade), weil sie mit größerer Sicherheit heilen wollen: sie glauben, es sei besser, jemand eine Zeitlang im Zustand der Entzündung und der Krankheit zu halten, damit er um so zuverlässiger die Gesundheit wiedererlangt, als dass er scheinbar schneller zu Kräften kommt, später aber einen Rückfall hat und die raschere Heilung sich als vorübergehend erweist. In derselben Weise handelt auch Gott, der die Geheimnisse des Herzens kennt (vgl. Luk. 16,15) und das Zukünftige voraussieht: in seiner Langmütigkeit lässt er den Dingen ihren Lauf, ja erzieht sogar durch äußere Einflüsse das verborgene Übel hervor, damit der Mensch gereinigt wird, der durch Nachlässigkeit die Samen der Sünde in sich aufgenommen hat; er soll sie, wenn sie zum Vorschein kommen, ausspeien, und wenn er dabei auch in noch größere Not gerät, so kann er doch später, nach der Reinigungskur, die auf das Übel folgt, seine ursprüngliche gesunde Konstitution wiedererlangen. Denn Gott lenkt die Seelen nicht im Hinblick auf die, sagen wir, fünfzig Jahre des irdischen Lebens, sondern auf die unendliche Ewigkeit; denn er hat die geistige Substanz unvergänglich gemacht und ihm selbst verwandt, und die vernünftige Seele ist nicht von der Heilung ausgeschlossen, als wäre sie auf das Leben hier auf Erden beschränkt. |
III, l, 17 princ S. 527-529 Vorsehung Gottes; Reinkarnation; Entwicklung im Diesseits und Jenseits Bedenke nun, ob wir nicht — außer kritischer Prüfung — in besonderer Weise auch die Bewahrung frommer Ehrfurcht gegenüber „Gott und seinem Gesalbten“ (vgl. PS. 2,2) erstreben, wenn wir versuchen, angesichts von Problemen von solcher Größe und Art in jeder Weise die vielfältige Vorsehung Gottes zu verteidigen, die er für die unsterbliche Seele übt. Anmerkung 62 bei Görgemanns/Karpp ergänzt: Rufinus setzt hinzu: „Denn die Vorsehung für den Menschen beschränkt sich nicht auf das Leben in dieser Welt, sondern für einen künftigen Zustand gibt jeweils der vorherige Stand der Verdienste den Grund ab, und so wird die unsterbliche Seele durch die unsterbliche und ewige Gerechtigkeitspflege der göttlichen Vorsehung zur höchsten Vollendung geführt.“ |
III, 1,20-23 princ S. 543-555 Willensfreiheit; Die Bedingungen der Geburt sind selbstverursacht; Entwicklungsmöglichkeiten vom Guten zum Schlechten und umgekehrt; Lebensperioden im Sinne von mehreren Leben Durch unser Sein als Lebewesen haben wir die Fähigkeit uns zu bewegen, also etwa bestimmte Glieder zu bewegen, die Hände oder die Füße; aber man könnte doch vernünftigerweise nicht sagen, dass wir von Gott das Bestimmte, Spezielle haben: die Bewegung zum Schlagen, zum Töten oder zum Wegnehmen fremden Eigentums; sondern wir haben das Allgemeine, die Bewegung, von Gott erhalten, und wir selbst gebrauchen diese Bewegung zum Schlechten oder zum Guten. Ebenso haben wir von Gott, sofern wir Lebewesen sind, das Vollenden erhalten und auch das Wollen vom Schöpfer bekommen, aber wir selbst gebrauchen das Wollen entweder zum Besten oder zum Gegen teil, und ebenso das Vollenden.. . . Es steht ein und demselben Apostel doch nicht an, einen Sünder als tadelnswert zu schelten und einen Wohltäter als lobenswert anzuerkennen, auf der anderen Seite aber so, als ob nichts in unserer Gewalt stünde, zu sagen, dass der Schöpfer Ursache dafür sei, dass das eine Gefäß zur Ehre, das andere zur Unehre ist. Sodann heißt es (2 Kor. 5, 10): „Wir müssen alle vor den Richterstuhl Christi treten, auf daß ein jeglicher empfange, nach dem er gehandelt hat bei Leibesleben, es sei gut oder böse.“ Wie kann das vernünftig sein, wenn die, die Böses getan haben, zu solchen Taten deshalb gelangt sind, weil sie als „Gefäße der Unehre“ geschaffen sind, und die, die in Tugend lebten, das Gute deshalb getan haben, weil sie von Anfang her dazu die Veranlagung erhalten haben und „Gefäße der Ehre“ geworden sind?. . . 22. Wenn wir aber einmal dem Gedanken Raum geben, dass es gewisse voraufgehende Ursachen für das „Gefäß der Ehre“ und das „Gefäß der Unehre“ gibt, ist es dann abwegig, auf die Seelenlehre zurückzugreifen und daran zu denken, dass es voraufgehende Ursachen dafür gab, dass Jakob geliebt und Esau gehasst war, bevor noch Jakob einen Körper annahm und bevor noch Esau in den Schoß Rebekkas einging (vgl. Gen. 25,25-26; Mal. 1,2—3; Rom. 9,13) Gleichzeitig erweist sich ganz klar, sofern es um die zugrundeliegende Substanz geht, dass ebenso wie der Töpfer einen einzigen Ton als Grundstoff hat und aus diesem „Klumpen“ Gefäße „zur Ehre und zur Unehre“ entstehen, so auch Gott eine einzige allgemeine Seelensubstanz als Grundstoff hat, dass sozusagen ein einziger „Klumpen“ von Vernunftwesen vorhanden war und dann gewisse voraufgehende Ursachen bewirkten, dass die einen „zur Ehre“, die anderen „zur Unehre“ waren.. . . 23. Zu denen aber, die die (verschiedenen) menschlichen Naturen einfuhren und (dabei) das (angeführte) Zitat benutzen, ist folgendes zu sagen. Wenn sie an der Aussage festhalten wollen, dass „aus einem Klumpen“ die Verlorenen wie die Geretteten entstehen, und dass der Schöpfer der Geretteten auch der Schöpfer der Verlorenen ist, und wenn der, der nicht nur die geistigen, sondern auch die irdischen Menschen schafft, gut ist – denn das ist eine Konsequenz ihrer Voraussetzungen -, so ist es doch möglich, dass jemand infolge irgendwelcher früherer sittlicher Leistungen jetzt ein Gefäß der Ehre wird, und dann, wenn er nicht tut, was einem Gefäß der Ehre entspricht und angemessen ist, für eine andere Lebensperiode ein Gefäß der Unehre wird. Ebenso ist es umgekehrt möglich, dass jemand aus Gründen, die vor diesem Leben liegen, hier ein Gefäß der Unehre wird, aber sich bessert und in der „neuen Schöpfung“ (vgl. Gal. 6, 15) ein „Gefäß der Ehre“ wird, „geheiligt und dem Herrn bräuchlich und zu allem guten Werk bereitet.“ …. Daher halte ich es auch für möglich, dass einige Menschen, die mit kleinen Sünden begonnen haben, falls sie sich nicht zum Besseren bekehren und ihre Sünden durch Buße tilgen wollen, in der Schlechtigkeit so weit kommen, dass sie sogar zu feindlichen Mächten werden, und dass umgekehrt aus den feindlichen und entgegengesetzten Mächten einige im Verlaufe langer Zeit Heilung für ihre Wunden und Zügelung der überhandnehmenden Sünden suchen, so dass sie die Stelle der Besten einnehmen. Schon öfter haben wir gesagt, dass in den unbegrenzten, unendlichen Zeiträumen, in denen die Seele existiert und lebt, einige von ihnen so zum Schlechteren herabsinken, dass sie den untersten Platz der Bosheit einnehmen, und einige solche Fortschritte machen, dass sie von der tiefsten Stufe der Bosheit zur vollkommenen und vollendeten Tugend gelangen. |
III, 3, 5 princ S. 599-600 Willensfreiheit sowohl als Mensch und als geistiges Wesen Präexistenz, Leid infolge vorgeburtlichen Fehlverhaltens Gottes Vorsehung ist gerecht Anschließend ist, meine ich, auch dies zu untersuchen, aus welchen Gründen die menschliche Seele manchmal von guten, manchmal von bösen (Kräften) beeinflußt wird. Dafür, so vermute ich, gibt es gewisse Gründe, die noch vor unserer leiblichen Geburt liegen………… Angesichts all dieser Fälle kann man, scheint mir, wenn man überzeugt ist, daß alles in dieser Welt von Gottes Vorsehung geleitet wird, wie es auch unser Glaube sagt, nur eine Erklärung geben, die die göttliche Vorsehung von jeglichem Vorwurf der Ungerechtigkeit freihält: nämlich, daß man bei ihnen gewisse frühere Ursachen annimmt; die Seelen hätten, bevor sie im Körper geboren wurden, irgendeine Schuld auf sich geladen in ihrem Denken oder in ihren Bewegungen, und dafür seien sie von der göttlichen Vorsehung zu Recht verurteilt worden, dies zu leiden. Denn die Seele ist immer freien Willens, sowohl wenn sie in diesem Körper ist, als auch wenn sie außerhalb des Körpers ist; und der freie Wille hat immer eine Bewegung zum Guten oder Schlechten, und ein Vernunftwesen, sei es eine Intelligenz oder eine Seele, kann nie ohne eine gute oder schlechte Bewegung sein. Dann leuchtet es ein, daß diese Bewegungen die Gründe abgeben für Verdienste, noch bevor (die Vernunftwesen) irgendwelche Handlungen in dieser Welt ausführen; und auf Grund dieser Verdienste werden sie durch die göttliche Vorsehung gleich von Geburt an, ja sozusagen schon vor der Geburt, guten oder bösen Geschicken unterworfen. |
III,6,5 princ.659 Reinkarnation So meinen die Törichten und die Ungläubigen, unser Fleisch verginge nach dem Tode in der Weise, dass nichts von seiner Substanz übrigbleibe; wir aber, die wir an seine Auferstehung glauben, erkennen, dass im Tod nur eine Umwandlung geschieht, seine Substanz aber, das steht fest, bleibt und wird durch den Willen seines Schöpfers zu einer bestimmten Zeit wieder ins Leben gerufen, und dann geschieht eine neue Umwandlung. |
IX, 3, 9-10 princ S. 757-761 Diesseits/Jenseits 9.Wie es ein himmlisches Jerusalem und Judäa gibt und zweifellos ein Volk mit Namen Israel, welches darin wohnt, so könnte es auch einige ihnen benachbarte Räume geben, die offenbar Ägypten, Babylon, Tyrus oder Sidon genannt werden und deren Fürsten und Seelen, die möglicherweise dort wohnen, Ägypter, Babylonier, Tyrier und Sidonier genannt werden. Demgemäß könnte wohl auch auf Grund ihres dortigen Verhaltens eine Art Gefangenschaft eingetreten sein, durch die sie, wie es heißt, von Judäa nach Babylonien oder aus besseren, höheren Stätten nach Ägypten hinabgezogen sind oder sich unter jeweils andere Völker zerstreut haben. 10. Wenn die, welche hier auf Erden des allgemeinen Todes sterben, zum Aufenthalt an der Stätte verurteilt wurden, die „Hades“ genannt wird, bekommen sie auf Grund ihrer irdischen Taten je nach dem Maß ihrer Sünden verschiedene Orte angewiesen. So steigen vielleicht auch die, wenn man so sagen darf, dort Sterbenden in diesen „Hades“ hier herab, wenn das Urteil lautet, dass sie (den Aufenthalt in) den verschiedenen, teils besseren, teils schlechteren Behausungen in dieser ganzen irdischen Stätte und bei solchen oder solchen Eltern verdient haben. Folglich kann einmal ein Israelit unter die Skythen fallen und ein Ägypter nach Judäa hinabgelangen. |
IV, 4, 8 princ S. 813 Periodische Entstehung von Körpern, Reinkarnation Dieses (körperliche Sein) muss so lange bestehen bleiben, wie das besteht, was seiner zur Bekleidung bedarf. Nun werden aber immer vernünftige Wesen da sein, die einer körperlichen Bekleidung bedürfen. Folglich wird auch immer ein körperliches Sein bestehen, das die vernünftigen Geschöpfe zu ihrer Bekleidung benutzen müssen. Falls aber jemand nachweisen kann, dass das unkörperliche, vernünftige Wesen, wenn es sich des Körpers entledigt hat, für sich allein lebt und sich schlechter befand, als es mit den Körpern bekleidet war, sich dagegen besser befindet, wenn es sie ablegt, dann folgt daraus zwingend, dass das körperliche Sein nicht ursprünglich ist, sondern in zeitlichen Abständen ins Dasein tritt wegen gewisser Zwischenfälle bei den Vernunftwesen, die (dann) der Körper bedürfen, und dass diese Körper sich wieder ins Nichtsein auflösen, wenn die Besserung (der Vernunftwesen) vollendet ist; und dies geschieht immerfort. |
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Auszüge aus „Contra Celsum“
Auszüge aus „Contra Celsum“ (Veröffentlicht etwa um 250)“ Contra Celsum“ besteht aus acht Bücher, die downloadbar sind von der Website der Bibliothek der Kirchenväter unter http://www.unifr.ch/bkv/ausgabe.php?werknr=46 „Contra Celsum“ ist ein Spätwerk von Origenes und fällt durch einen ungewohnt polemischen Stil auf, der gar nicht zu der besonnen abwägenden Art aller sonstigen Texte passt. Celsum war ein hochgebildeter Platoniker und Gegner des Christentums. Origenes wurde gedrängt eíne Verteidigungsschrift zu verfassen. Da das Originalwerk des Celsus verlorengegangen ist, kann der Kontext nicht mehr erhellt werden. |
Cels I, 20 contra einer naiver Seelenwanderungsvorstellung. Übrigens begegnete es dem Celsus, dass er wider seinen Willen dafür Zeugnis ablegte, dass die Welt jünger und noch nicht zehntausend Jahre alt sei. Er sagt nämlich: „auch die Griechen hielten diese Dinge für alt, weil sie wegen der Überschwemmungen und Weltbrände ältere Zustände nicht in Erwägung ziehen noch aus der Erinnerung mitteilen können“. Celsus mag aber als Lehrer der Sage von den Weltbränden“ und Wasserüberflutungen seine hochweisen „Ägyptier haben. Die Spuren ihrer Weisheit traten herrlich zutage in der Anbetung unvernünftiger Tiere und in ihren Lehren, die einen solchen Gottesdienst als vernünftig, ja tiefsinnig und geheimnisvoll hinstellen wollen. Wenn nun die Ägyptier, um ihrer Lehre Würde zu verleihen, die Verehrung ihrer Tiere theologisch zu begründen suchen, so sind sie weise; wenn aber jemand, der dem Gesetz und dem Gesetzgeber der Juden zustimmt, alle Dinge allein auf Gott, den Schöpfer der Welt, zurückführt, so steht er in den Augen des Celsus und seiner Gesinnungsgenossen tiefer als einer, der die Gottheit nicht bloß zu vernünftigen und sterblichen, sondern sogar bis zu den unvernünftigen Wesen herabzieht und noch mehr erniedrigt als die fabelhafte Lehre von der Seelenwanderung, nach welcher die Seele von dem Himmelsgewölbe herabfällt und bis zu den unvernünftigen Tieren, nicht nur den zahmen, sondern auch den wildesten, herabsteigt. Wenn die Äpyptier solche Märchen erzählen, so glaubt man, sie hätten ihre philosophischen Meinungen in Rätsel und geheimnisvolle Worte gekleidet; wenn aber Moses, der für ein ganzes Volk schreibt, ihm seine Geschichte und seine Gesetze hinterlässt, so werden „seine Worte“ für „leere Fabeln“ angesehen, „die nicht einmal, allegorische Auslegung zulassen“; denn dies scheint dem Celsus und den Epikureern richtig zu sein. |
Cels I/32 Präexistenz, Wiedergeburt (Übersetzung durch Paul Koetschau) ……Oder ist es nicht viel begründeter, dass eine jede Seele, wenn sie nach gewissen verborgenen Gesetzen – ich sage das aber jetzt im Sinne des Pythagoras, Plato und Empedokles, die Celsus oft angeführt hat – in einen Körper eingefügt wird, ihre Wohnung nach Würdigkeit und mit Rücksicht auf ihren früheren Charakter erhält?Es ist also wahrscheinlich, dass diese Seele, die bei ihrem Verweilen im Leben der Menschen mehr Nutzen gebracht hat als viele Menschen – um nicht anmaßend zu scheinen, wenn ich sagen würde „alle“ -, eines Körpers bedurfte, der sich nicht nur unter den Menschenkörpern auszeichnete, sondern auch besser und edler als alle war.der zweite Absatz in einer anderen Übersetzung.„Ist es nicht vernünftig, dass Seelen in Körper inkarnieren in Übereinstimmung mit deren Verdiensten und früheren Taten und dass jene, die ihren Körper dazu benutzen, das Beste zu tun, ein Anrecht auf einen Körper haben, der in seinen Eigenschaften höher steht als die Körper anderer? |
Cels V 21. ewiges Leben auf Erden Ferner scheinen zwar die Anhänger des Pythagoras und des Plato die Unvergänglichkeit der Welt festhalten zu wollen, verfallen aber in ganz ähnliche Irrtümer. Da nämlich die Gestirne nach gewissen festgesetzten Perioden dieselben Lagen und Stellungen zueinander annehmen, so sagen sie, dass alle Dinge auf Erden sich in gleicher Weise verhielten wie damals, als die Gestirne dieselbe Lage und Stellung im Weltall einnahmen. Aus dieser Lehre folgt mit Notwendigkeit, dass, wenn die Gestirne nach einem langen Zeitabschnitt in dieselbe Stellung zueinander gekommen sind, die sie zu den Zeiten des Sokrates hatten, dann Sokrates wieder als Sohn derselben Eltern geboren werden und dasselbe erleiden wird, von Anytos und Meletos angeklagt und von dem Rat auf dem Areiopag zum Tode verurteilt. Auch die ägyptischen Gelehrten überliefern solche Ansichten, sind aber für Celsus und seine Genossen verehrungswürdig und nicht Gegenstand des Spottes. Wenn wir aber sagen, dass entsprechend dem Verhalten des freien Willens eines jeden alle Dinge von Gott regiert und immer nach Möglichkeit einem besseren Zustand zugeführt werden, und wenn wir anerkennen, dass die Natur des freien Willens gewisse Möglichkeiten zulässt, da sie eben die vollkommene Unveränderlichkeit Gottes nicht fassen kann: scheint es da nicht, dass wir Dinge lehren, die der Prüfung und Untersuchung wert sind? |
Cels. VI, 17 Gott ist nur für einen reinen Geist erkennbar Im folgenden will Celsus das, was bei uns über das Reich Gottes geschrieben steht, herabsetzen. Er teilt indessen nichts davon mit, als ob diese Stellen nicht verdienten, von ihm angeführt zu werden, vielleicht auch, weil er sie nicht einmal kannte. Dagegen führt er Aussprüche Platos aus dessen Briefen und aus dem Phädrus an, als wären sie “ unter göttlicher Eingebung geschrieben, „während dies bei unseren heiligen Schriften nicht der Fall sei. Wir wollen nun einige Stellen anführen, um sie mit dem zu vergleichen, was von Plato recht überzeugend gesagt worden ist, ohne dass freilich hierdurch der Philosoph veranlasst worden wäre, in einer ihm angemessenen Weise die Frömmigkeit gegenüber dem Schöpfer des Alls zu pflegen. Diese hätte er nicht mit dem entstellen und beflecken dürfen, was wir als Götzendienst bezeichnen, und was die große Menge, wenn sie sich des Namens bedient, Aberglauben nennt. Nach einer den Hebräern eigentümliche Redeweise wird also im siebenzehnten Psalm über Gott gesagt: „Er machte Finsternis zu seinem Versteck“. Diese Worte sollen andeuten, dass dunkel und unerkennbar ist, was nach Würdigkeit über Gott gedacht werden könnte, da er sich gleichsam in Dunkel hüllt für diejenigen, welche den Glanz seiner Erkenntnis nicht ertragen und ihn nicht schauen können, sei es, weil ihr Geist, gebunden an den menschlichen „Leib der Erniedrigung“, befleckt ist, oder sei es, dass er keine ausreichende Fähigkeit, Gott zu erkennen, besitzt. Um nun anzudeuten, wie selten die Erkenntnis Gottes zu den Menschen dringt,und wie nur ganz wenige es sind, bei denen sie sich findet, wird von Moses berichtet, dass er „in das Dunkel, wo Gott war“, hineingegangen sei. Und an einer anderen Stelle heißt es von Moses: „Moses allein soll Gott nahen, die andern aber sollen nicht nahen“. Und wieder sagt der Prophet, um die Tiefe der Lehren über Gott darzulegen, die unfassbar ist für diejenigen, welche nicht den alles erforschenden, auch die Tiefen Gottes erforschenden Geist“ besitzen:“Der Abgrund ist, wie ein Mantel, sein Kleid“ Aber auch unser Heiland und Herr, das Wort Gottes, legt die Erhabenheit der Erkenntnis des Vaters dar, dass sie nämlich nach Würdigkeit vor allem von ihm selbst erfasst und erkannt wird, zweitens aber von den Menschen, deren Geist von dem Worte selbst und von Gott erleuchtet werde; er tut es in den Worten: „Niemand erkennt den Sohn außer der Vater, und auch den Vater erkennt niemand außer der Sohn, und wem es der Sohn offenbart“. Niemand in der Tat kann den Unerschaffenen und „Erstgeborenen“ aller geschaffenen Natur nach Würdigkeit so erkennen, wie der Vater, der ihn gezeugt hat, und niemand den Vater, wie das lebendige Wort, welches die Weisheit und Wahrheit des Vaters ist. Dieses nimmt „die Finsternis“ weg, die der Vater nach dem Ausdruck der Schrift „zu seinem Versteck machte“, und entfernt „den Abgrund“, der als „sein Kleid bezeichnet wird, und enthüllt so den Vater für die Erkenntnis eines jeden, der durch seinen Anteil an dem Worte fähig ist, ihn zu erkennen. |
Cels. VI, 69 Gott ist nur für einen reinen Geist erkennbar Celsus indessen ist der Ansicht, wir würden nach seiner Mutmaßung, die ihm richtig scheint, antworten, und verspricht, unsere Erwiderung aufzuzeichnen die so lautet: “ Da Gott groß und der Betrachtung schwer zugänglich ist, legte er seinen eigenen Geist in einen uns ähnlichen Leib und sandte ihn hierher herab, damit wir von ihm hören und lernen könnten.“. Aber „groß“ ist nach unserer Lehre nicht allein der Gott und Vater aller Dinge, denn er hat von seiner Größe auch „dem Eingeborenen“ und „Erstgeborenen aller Schöpfung“ mitgeteilt, damit er, der selbst „das Abbild des unsichtbaren Gottes“ ist, auch in der Größe das Bild des Vaters bewahre. Denn es konnte von einem ebenmäßigen, wenn ich so sagen soll, und einem schönen Bilde „des unsichtbaren Gottes“ nicht die Rede sein, wenn es nicht auch das Bild seiner Größe darstellte.Aber nach unserer Auffassung ist Gott auch „unsichtbar“, weil er kein körperliches Wesen ist; indessen diejenigen, welche sich der geistigen Betrachtung befleißigen, können ihn mit dem Herzen, das ist mit dem Geiste, schauen, doch nicht mit jedem beliebigen, sondern nur mit einem „reinen Herzen“. Denn es gebührt sich nicht, dass ein beflecktes Herz Gott sieht; sondern rein muss sein, was die Fähigkeit haben soll, das Reine nach Gebühr zu schauen. „Gott mag nun auch der Betrachtung schwer zugänglich sein“; aber nicht er allein ist dies, sondern auch sein eingeborener Sohn. Denn Gott, das Wort, ist ein schwieriger Gegenstand für die Betrachtung, und ebenso auch „die Weisheit“, in welcher Gott alles erschaffen hat. Wer ist denn imstande, in jedem einzelnen Teile des Ganzen die Weisheit zu schauen, mit welcher Gott jedes einzelne Wesen des Weltalls gemacht hat? Nicht deshalb also, weil „Gott der Betrachtung schwer zugänglich ist“, hat er seinen Sohn gesandt, gleich als wäre dieser leicht durch Schauen zu erkennen. Das hat Celsus nicht verstanden und uns daher die Worte in den Mund gelegt: “ Weil er der Betrachtung schwer zugänglich ist, legte er seinen eigenen Geist in einen uns ähnlichen Leib und sandte ihn hierher herab, damit wir von ihm hören und lernen könnten.“ Aber auch der Sohn ist, wie wir dargelegt haben, schwer zu erkennen, da er Gott, das Wort, ist, durch das alles wurde, und das „unter uns Wohnung nahm“ |
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Auszüge aus dem Matthäuskommentar
Auszüge aus dem Matthäuskommentar (veröffentlicht etwa um 250) Kommentar des Arbeitskreises Origenes: Aus dem Zitat Mat X, 20, S. 88 geht am deutlichsten hervor, dass mit dieser Ablehnung die Seelenwanderung gemeint ist. Die Vorstellung von der Seelenwanderung geht davon aus, dass eine Seele nach dem Tod als Mensch in einem unendlichen Kreislauf in anderen Körpern weiterlebt. Im Gegensatz dazu geht die Vorstellung der Wiederverkörperung/Reinkarnation davon aus, dass unsere letztliche Bestimmung das Leben im Jenseits/Himmel/bei Gott ist und wir nur dann in ein erneutes Leben als Mensch geführt werden, wenn es die Weiterentwicklung der Seele erfordert. Eine Weiterentwicklung, aber auch ein Rückschritt kann auch im Jenseits erfolgen. Der erstmalige Rückschritt wird in diesem Weltbild als Geisterfall bezeichnet. Viele Forscher hatten in der Vergangenheit nicht zwischen Seelenwanderung und Wiederverkörperung/Reinkarnation unterscheiden können. Weil auch die Übersetzer der Texte die beiden Begriffe nicht unterschieden haben, kann der eigentliche Sinn der Aussage nur aus dem Kontext erschlossen werden. Dass Origenes die Seelenwanderung abgelehnt hat, aber die Wiederverkörperung/Reinkarnation gelehrt oder zumindest für möglich gehalten hat, möchte der Arbeitskreis Origenes aufzeigen. |
Comm in Mat III, S. 108: contra Seelenwanderung„ Auch die Reden des Basilides […] verseuchen und verderben die Hörer nicht weniger; sie lehren ja in diesen Reden, es gäbe keine andere Strafen für die Sünden als nur die Wiedereinkörperung der Seelen nach dem Tod. Denn wenn ich einmal davon absehe, daß diese Lehre offenbar falsch ist, nehmen sie außerdem noch die heilsame Furcht von den Menschen„. Kommentar des Arbeitskreises Origenes: Die in diesem Zitat angemahnte Alternative ist ein Weiterleben in einem jenseitige Bereich, den die christliche Tradition mit Fegfeuer oder Hölle versucht zu beschreiben. |
Comm in Mat X, 20, S. 88 contra Seelenwanderung Zur Erklärung jener Stelle, in der Herodes Jesus als den wiedergekommenen Täufer Johannes bezeichnet, den er selbst hat umbringen lassen, schreibt Origenes:„ Es könnte aber jemand sagen, daß Herodes und einige Leute aus dem Volke der irrigen Lehre von der Seelenwanderung anhingen, so daß sie meinten, derjenige, der einmal Johannes war, sei (neu) geboren worden und von den Toten als Jesus wieder ins Leben gekommen. Aber auch diesen Irrtum kann man nicht für wahrscheinlich halten, weil die Zwischenzeit zwischen der Geburt des Johannes und der Jesu nicht mehr als sechs Monate beträgt. Kommentar des Arbeitskreises Origenes: Dieses Zitat spricht für sich: Eine Seele hat einen Körper und keine zwei. |
Comm in Mat XIII l, S. 240f contra Seelenwanderung Origenes kommentiert hier die Bibelstelle Mt 17, 10-12, in der es heißt:„Da fragten ihn die Jünger: Warum sagen denn die Schriftgelehrten, zuerst müsse Elija kommen? Er gab zur Antwort: Ja, Elija kommt, und er wird alles wiederherstellen. Ich sage euch aber: Elija ist schon gekommen, doch sie haben ihn nicht erkannt, sondern mit ihm gemacht, was sie wollten. „Dabei scheint mir nicht die Seele Elias genannt zu werden; ich möchte nämlich nicht in die Lehrmeinung von der Wiedereinkörperung verfallen, welche der Kirche Gottes fremd ist und weder von den Aposteln überliefert ist, noch irgendwo in den Schriften erscheint. Sie steht nämlich auch dem entgegen, dass ,das Sichtbare vergänglich‘ ist und dass diese Weltzeit eine Vollendung erfahren wird, aber auch <der Erwartung’», dass sich jenes Wort erfüllt: ,Der Himmel und die Erde werden vergehen‘ und jenes andere: ,Die Gestalt dieser Welt geht nämlich vorüber‘ und ,Die Himmel werden vergehen‘ und was sich daran anschließt.“ Kommentar des Arbeitskreises Origenes: Hier wendet sich Origenes gegen die Vorstellung des endlosen Kreislaufes das der Vorstellung der Seelenwanderung eigen ist. |
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Auszüge aus Texten früher Autoren zu den Werken des Origenes.
Ausgaben und Übersetzungen früher Autoren |
Eusebius von Caesarea: Historia ecclesiastica, Kirchengeschichte Ph. Haeuser/h.A. Gärtner, München 1981, Darmstadt 2011 |
Gregor Thaumaturgus, (der Wundertäter): Oratio prosphonetica ac panegryrica in Origenem, Dankrede an Origenes : H. Crouzel, SC 148, Paris 1969; P.Gyyot/R. Klein, FC 24, Freiburg 1996 |
Phamphilos von Caesarea, Apologia pro Origene, Apologie für Origenes: R.Amacker/e.Junod, SC 464, Paris 2002; G.Röwekamp, FC 80, Turnhout 2005 |
Thematisch bezogene Auszüge aus Texten früher Autoren zu den Werken des Origenes. Die meisten Auszüge sind entnommen aus: Herwig Görgemanns/Heinrich Karpp: „Origenes – Vier Bücher von den Prinzipien“ – Texte zur Forschung, Band 24, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt, 1976. Die erste Zahlengruppe gibt Kapitel und Abschnitt und Seitenzahl in „de principiis“ an. Bei Auszüge aus anderen Quellen ist die Referenz im Kopf angegeben. Anmerkungen des Arbeitskreises Origenes sind in blauer Farbe hinzugefügt |
Origenes Buch des Matthäuskommentars 13.1 nach der Apologia Origenis (apol.) von Pamphilos dargestellt in Röwekamp „Streit um Origenes“ Seite 148 Reinkarnation „Wenn nämlich (dies einmal vorausgesetzt) dieselbe Seele in dem Zustand zwischen dem Anfang und dem Ende der Welt zweimal in den Leib kommen kann (aus was immer für einem Grund sie auch hineinkommen möge), warum wird eine Seele, die wegen einer Sünde zweimal in den Leib kommt, nicht auch dreimal oder noch häufiger in ihm sein, wenn die Strafen für dieses Leben und die darin begangenen Verfehlungen einzig auf diese Weise der Wiedereinkörperung abgebüßt werden? |
Auszug aus der Einleitung des Ediktes Kaisers Justinian gegen Origenes 543 nach Franz Diekamp: „Die origenistischen Streitigkeiten im 6. Jahrhundert . . .“ S.46 Geisterfall , Reinkarnation, Apokatastasis„ Von den geistigen Wesen ist ein Teil, wie er meint, in Sünde gefallen und zur Strafe in Leiber gebannt; nach dem Maße ihrer Sünden werden sie sogar zum zweiten und dritten Male und noch öfter in einem Leibe eingekerkert, um nach vollendeter Reinigung in ihren früheren sünde- und leiblosen Zustand zurückzukehren.“ |
princ. III, Praef. RufS. 459-461 Einleitung des Übersetzers von „de prinzipiis“ Rufinus zum zum 3. Buch. Thema: Verfälschung der Origenesworte durch den Übersetzer Rufinus Die vorangehenden zwei Bücher „Von den Prinzipien“ habe ich auf dein Drängen, ja geradezu unter deinem Zwang in den Tagen der vierzigtägigen Fasten übersetzt. Da du in dieser Zeit, frommer Bruder Macarius, in der Nähe wohntest und recht viel freie Zeit hattest, habe ich entsprechend viel gearbeitet; die zwei jetzt folgenden Bücher aber gingen mir langsamer von der Hand, während du von einem entlegenen Teil der Stadt seltener zu mir kamst, um mich anzutreiben. Doch wenn du dich erinnerst, was ich im ersten Vorwort gesagt habe: manche würden zornig werden, wenn sie hörten, daß wir von Origenes nicht schlecht reden, so hast du, glaube ich, feststellen können, daß dies sofort eingetreten ist. Wenn schon bei diesem Teil des Werkes die Dämonen, die die Zunge der Menschen zu bösen Reden reizen, in eine solche Erregung geraten sind, obschon (der Autor) darin ihre Geheimnisse noch nicht bis zum letzten aufgedeckt hatte – was, meinst du, wird da erst bei dem Teil geschehen, in dem er all ihre dunklen und verborgenen Wege enthüllt hat, auf denen sie sich in das Menschenherz einschleichen und schwache, gebrechliche Seelen täuschen? Du wirst sehen: gleich ist alles in Verwirrung, Aufruhr wird entfesselt, Geschrei verbreitet sich durch die ganze Stadt, man bricht den Stab über den Mann, der versucht hat, mit den Strahlen der Leuchte des Evangeliums die teuflische Finsternis der Unwissenheit zu verjagen. Indessen mag man dies gering achten, wenn man danach verlangt, sich ohne Verstoß gegen die Regel des katholischen Glaubens in göttlichen Kenntnissen zu üben. Ich muß aber darauf aufmerksam machen, daß ich es in diesen Büchern gehalten habe wie in den ersten: das, was den sonstigen Äußerungen des Origenes und unserem Glauben zuwider schien, habe ich nicht übersetzt, sondern als von anderen eingefügt und verfälscht übergangen. Wenn er allerdings über die Vernunftwesen etwas Neuartiges zu sagen schien, habe ich es weder in diesen Büchern noch in den früheren fortgelassen, da hierin kein entscheidender Punkt des Glaubens liegt und es der Übung im Wissen dienlich ist; denn wir haben solche Gedankengänge gegebenenfalls nötig, um gegen einige Irrlehren Erwiderungen geben zu können. Nur wenn er etwas, was er schon früher gesagt hatte, in diesen späteren Büchern wiederholt hat, habe ich es für angebracht gehalten, auch der Kürze wegen einiges davon zu streichen. Wenn aber jemand dies liest in der Absicht, Nutzen daraus zu ziehen, und nicht um es zu schmähen, so tut er besser daran, es sich von Kundigeren erklären zu lassen. Es ist doch unsinnig, wenn einerseits die poetischen Erfindungen der Dichter und die lächerlichen Handlungen der Komödie von Philologen erläutert werden, wenn man andererseits aber glaubt, man könne ohne Lehrer und Erklärer verstehen, was über Gott, die himmlischen Mächte und das Weltall gesagt wird, wobei (es gilt), all die schlimmen Irrtümer sowohl der heidnischen Philosophen als auch der Irrgläubigen zu widerlegen; und so kommt es, daß die Menschen schwierige und dunkle Dinge lieber aus Oberflächlichkeit und Unwissenheit verurteilen, statt sie durch Bemühung und Sorgfalt zu verstehen. |
princ. I,8 Anhang I, Nr. 5, S 275-276 Brief des Kyrill von Alexandrien (~378-444) , Auszug Geisterfall, PräexistenzDenn er (Origenes) sagt, daß die Seelen vor den Körper existieren und aus der Heiligkeit in böse Begierden verfielen und von Gott abfielen; aus diesem Grunde habe er sie verurteilt und eingekörpert, und sie seien im Fleische wie in einem Gefängnis…… Die Seele sagt er, war vor dem Körper im Himmel präexistent, und von dort aus, sagt er sperrte er sie, nach dem sie gesündigt hatte, in ein Gefängnis ein, d.h. er schickte sie in den Körper hinab, zur Reinigung, sagt er, und zwar zur Züchtigung für die Sünden, die sie im Himmel begangen haben. |
princ. I, 8 Anhang I, Nr. 7, S. 279; Brief des Theophilus von Alexandrien ( gest. 412) , Auszug zitiert aus Epistula 98,11 Reinkarnation Was aber soll es bedeuten, wenn er (Origenes) erklärt, die Seelen würden wiederholt an Körper gefesselt und wieder von ihnen getrennt.?. |
princ. I 8,Anhang 1 Nr. 2 S.273 Pseudo-Leontius von Byzanz. Geisterfall, Präexistenz „Über die Präexistenz war seine (des Origenes) Meinung folgende: Vor den Äonen existierten Intelligenzen, die alle rein waren, sowohl die Dämonen, wie die Seelen, wie die Engel; sie dienten Gott und taten seine Gebote. Einer aber, der Teufel, da er freien Willen hatte, entschloss sich, Gott zu widerstehen, und Gott verstieß ihn. Mit ihm fielen alle anderen Mächte ab. Die, die schwer gesündigt hatten, wurden Dämonen; die weniger gesündigt hatten, Engel; die noch weniger gesündigt hatten, Erzengel, und so wurde jedem nach seiner eigenen Sünde vergolten. Es blieben die Seelen übrig, welche weder so schwer gesündigt hatten, dass sie Dämonen, aber auch nicht soviel leichter, dass sie Engel geworden wären. Gott schuf nun die gegenwärtige Welt, und fesselte die Seele an den Körper zu ihrer Bestrafung. Denn, so sagt er, ‚Gott sieht nicht auf die Person‘ (vergl. Apg. 10, 34) und kann darum nicht diese Wesen, die alle dieselbe Natur haben (denn alle sind vernunftbegabt und unsterblich), teils zu Dämonen, teils zu Seelen, teils zu Engeln machen. Vielmehr ist es klar, dass er einen jeden nach seiner Verfehlung strafte und deshalb den einen zum Dämon, den anderen zur Seele, den anderen zum Engel machte. Denn wenn das nicht so wäre und die Seelen nicht präexistent wären, warum finden wir dann, dass einige Neugeborene blind sind, ohne gesündigt zu haben, während andere gesund auf die Welt kommen? Offenbar gibt es präexistente Sünden in den Seelen, für die einer jeden nach Verdienst vergolten wird.“ |
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Primärliteratur
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Falsche Origenes-Zitate ? Leider werden immer wieder Worte von Origenes ohne exakte Quellenangabe bzgl. der Primärliteratur zitiert. Die folgenden Zitate werden in der Sekundärliteratur häufig herangezogen, wenn der Autor nachweisen wollte, dass Origenes die Reinkarnation gelehrt hätte. Wir haben den folgenden Zitaten bisher keiner Stelle aus der Primärliteratur zuordnen können. Sollte ein Leser hierzu etwas wissen, bitten wir um Kontaktaufnahme mit webmaster@origenes.de |
„Zitat“ 1 „Wenn man wissen will, weshalb die menschliche Seele das eine Mal dem Guten gehorcht, das andere Mal dem Bösen, so hat man die Ursache in einem Leben zu suchen, das dem jetzigen Leben voranging. |
„Zitat“ 2 Jeder von uns eilt der Vollkommenheit durch eine Aufeinanderfolge von Lebensläufen zu. Wir sind gebunden, stets neue und stets bessere Lebensläufe zu führen, sei es auf Erden, sei es in anderen Welten. Unsere Hingabe an Gott, die uns von allem Übel/Niederen reinigt, bedeutet das Ende unserer Wiedergeburt.“ |
„Zitat“ 3 Jede Seele tritt in diese Welt entweder gestärkt durch die Siege oder geschwächt durch die Verfehlungen und Niederlagen ihres vorhergehenden Lebens. Ihre Stellung in der Welt als Träger von Ehren oder Verunglimpfungen ist durch ihre früheren Verdienste oder Verschuldungen bestimmt. Und ihr Wirken in der Welt heute bestimmt wiederum ihren Platz in dem Dasein, das diesem Dasein folgt. in einer anderen Übersetzung Die Seele hat keinen Anfang und kein Ende…..Jede Seele… kommt in diese Welt, gestärkt durch die Siege und geschwächt von den Niederlagen ihres früheren Lebens. Ihr Platz in der Welt als ein Gefäß, berufen zu Ehren oder Schande zu bringen, wird bestimmt durch ihre früheren Verdienste oder Schuld. Ihre Arbeit in dieser Welt bestimmt ihren Platz in der Welt, welche dieser folgen wird. oder in einer weiteren Übersetzung „Ist es nicht mit der Vernunft im Einklang, dass jede Seele sich aus bestimmten Gründen wiederverkörpert, und zwar mit ihren einstigen Taten und Verdiensten, und dass jene Seelen, die ihren Körper benutzten, indem sie das höchst mögliche Gute wirkten, sich in Leibern wieder verkörpern, die mit höheren Kräften und Fähigkeiten ausgestattet sind als die anderen Wesen?“ – „Jede Seele tritt in diese Welt entweder gestärkt durch die Siege oder geschwächt durch die Verfehlungen und Niederlagen ihres vorhergehenden Lebens. Ihre Stellung in der Welt als Träger von Ehren oder Verunglimpfungen ist durch ihre früheren Verdienste oder Verschuldungen bestimmt. Und ihr Wirken in der Welt heute bestimmt wiederum ihren Platz in dem Dasein, das diesem Leben folgt. und noch eine Übersetzung Jede Seele tritt in diese Welt entweder gestärkt durch die Siege oder geschwächt durch die Verfehlungen und Niederlagen ihres vorhergehenden Lebens. Ihre Stellung in der Welt als Träger von Ehren oder Verunglimpfungen ist durch ihre früheren Verdienste oder Verschuldungen bestimmt. Und ihr Wirken in der Welt heute bestimmt wiederum ihren Platz in dem Dasein, das diesem Dasein folgt. Jeder von uns eilt der Vollkommenheit zu. Wir sind gebunden, stets neue und bessere Leben zu führen, sei es auf der Erde oder auf anderen Welten. Erst unsere völlige Hingabe an Gott, die uns von allem Niederen reinigt, bedeutet das Ende unserer Wiedergeburten.“ |
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