Rezensionen
Erscheinungsjahr 2022
Nicolay, Joachim und Wilfried Kuhn: Im Angesicht der Ewigkeit:
Faszinierende Erklärungen von Nahtod-Erfahrungen aus der Sicht der Wissenschaft
Erscheinungsjahr 2022
Stahl, Hans-Werner: Keine Angst vor dem Sterben, Vinova
Erscheinungsjahr 2020
Hassler, Dieter: Geh‘ zurück in eine Zeit-Indizienbeweise für ein Leben nach dem Tod und die Wiedergeburt
Erscheinungsjahr 2018
Rørth, Charlotte: Die Frau, die nicht an Gott glaubte und Jesus traf, Gütersloher Verlagshaus
Erscheinungsjahr 2016
Alexander, Eben: Blick in die Ewigkeit-Die faszinierende Nahtoderfahrung eines Neurochirurgen
Erscheinungsjahr 2015
Wieczorek, Udo /Bomm, Manfred: Seelenvermächtnis
Erscheinungsjahr 2013
Looser, Gabriel: Welches Leben nach dem Tod? Reinkarnation und christlicher Glaube
Erscheinungsjahr 2011
McCormack, Ian: ICH WAR TOT- Ein kurzer Blick ins Jenseits-eine wahre Gechichte
Erscheinungsjahr 2022 Joachim Nicolay und Wilfried Kuhn Im Angesicht der Ewigkeit: Faszinierende Erklärungen von Nahtod-Erfahrungen aus der Sicht der Wissenschaft Crotana ISBN: 978-3-86191-240-8 |
Die zwölf Beiträge dieses Buches sind nach der bewährten Methode des Netzwerkes Nahtoderfahrung sowohl von Nahtoderfahrenen selbst als auch von wissenschaftlichen Autoren verfasst worden. Die meisten Artikel gehen auf frühere, inzwischen vergriffene Veröffentlichungen zurück und bilden in dieser Zusammenstellung eine breite Palette verschiedener Blickwinkel auf das Phänomen der Nahtoderfahrungen. … Pim van Lommel stellt das Konzept der Kontinuität des Bewusstseins vor. Wilfried Kuhn setzt sich mit den Argumenten der Skeptiker zu Out-of-Body-Erfahrungen auseinander. Joachim Nicolay lenkt die Aufmerksamkeit des Lesers auf das Erwachen der Moral nach Lebensrückblicken in Nahtoderfahrungen und in einem weiteren Beitrag auf das Transzendenzverständnis von Nahtoderfahrungen. Christian von Kamp zeigt, wie von Geburt an Blinde in Nahtoderfahrungen sehen können. Alois Serwaty führt ein berührendes Interview mit Professor George Alexander Albrecht, der während eines Konzertes als Dirigent einen Zusammenbruch mit einer Nahtoderfahrung erlebte und in einem weiteren Beitrag reflektiert Alois Serwaty darüber wie es meist die Brüche im Leben sind, die als Einfallstore des Unendlichen dienen. Regine Kather vergleicht Erfahrungen der Mystiker mit denen von Nahtoderfahrenen. Eckart Ruschmann setzt sich mit der Frage auseinander wie Nahtoderfahrungen philosophisch zu deuten sind. Sabine Mehne offenbart uns wie sie die Mystik ihrer Nahtoderfahrung auch heute viele Jahre danach leben kann. Das Ehepaar Kuhn zeigt, welches therapeutische Potential in Nahtoderfahrungen für alle Arten spiritueller Krisen steckt und Elisa Ruschmann, welche Anregungen für die eigene Persönlichkeitsentwicklung Nahtoderfahrungen bereit halten. Durch diese breite Palette eignet sich das Buch besonders für Leser die sich schon einmal mit dem Phänomen der Nahtoderfahrungen auseinandergesetzt haben und nun an einer Erweiterung der Perspektiven interessiert sind. |
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Erscheinungssjahr 2022 Keine Angst vor dem Sterben Erkenntnisse aus der Nahtodforschung geben Halt von Hans-Werner Stahl Vinanova, ISBN: 978-3-86616-521-2 Buch bei Amazon kaufen |
Das Buch habe ich in einem Zug gelesen, vorher konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen. Man spürt in jeder Zeile die Herzensangelegenheit lebensbedrohlich erkrankten Menschen zu zeigen wie sehr die Angst vor dem Sterben unbegründet ist. Der Autor spannt dabei den Bogen von der heutigen üblichen Einstellung zum Tod über die Geschichte von Berichten über Nahtoderfahrungen, über die Fragwürdigkeit der meist vorgebrachten Vorbehalte bis zu den überzeugenden Berichten über die Weiterexistenz der Seele nach dem Tod. Er spart dabei nicht aus, dass es Berichte über frühere Leben und auch solche aus der Zeit dazwischen gibt. Für den Autor sind Nahtoderfahrungen und Erinnerungen an frühere Leben ein einziges zusammengehöriges Thema. Bei seinen Vorträgen musste er erfahren dass gerade deshalb die Adaption in kirchennahen Kreisen spärlich ausfällt obwohl die zahlreichen außerbiblischen Nachweise für ein Leben nach dem Tod der Religion neuen Auftrieb geben könnten, nachdem für das heute vorherrschende Weltbild des Naturalismus kein Bewusstsein ohne Körper vorstellbar ist. Aber solche weltanschaulichen Fragen sind für den Autor zweitrangig. Seine Intension begann als sein 8-jähriger leukämiekranker Sohn ihn angsterfüllt fragte wie denn Sterben ginge und was ihn dann erwarte. Das Wort Beerdigung hatte der Junge noch nie zuvor gehört. Dass es wie eine Geburtstagsfeier für den Eintritt in sein neues Leben ist, wie ihm die Eltern zu vermitteln versuchten, quittierte der Sohn damit dass er sogleich seine Freunde dazu einladen wollte. Eine große Hilfe zur Verarbeitung des frühen Todes ihres Sohnes waren den Eltern die zahlreichen Berichte von Nahtoderfahrenen. Seit dessen Tod hält der Autor Vorträge darüber und leitet eine Stiftung die vor allem die pädiatrische Krebsforschung unterstützt. Für sein soziales Engagement erhielt er 2014 das Bundesverdienstkreuz. |
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Erscheinunsjahr 2018 Charlotte Rørth Die Frau, die nicht an Gott glaubte und Jesus traf Gütersloher Verlagshaus, 20€, als eBook 15,99€ ISBN: 9783579085463 Info bei Amazon |
Mir ging es beim Lesen des Buches von Frau Charlotte Rørth wie mit der Quantenphysik. Man weiß dass es stimmt, aber man kann es mit unserem irdischen Verstand und Wissen nicht begreifen. Auch sie selbst will keinem Erklärungsversuch folgen. Sie sei eine ganz normale Westeuropäerin. Getauft, weil es irgendwie dazugehörte, aber kirchenfern in einem liberalen Milieu aufgewachsen. Zum kritischen Denken erzogen und der eigenen Vernunft verpflichtet; verheiratete Mutter von drei Söhnen. Seit die Kinder aus dem Gröbsten raus sind, geht sie zurück in ihren Beruf als Journalistin. Sie arbeitete bei Dänemarks größter Regionalzeitung ; sie reiste, führte Interviews, leitete das Lifestyle-Ressort. Eine Dienstreise führt sie nach Andalusien, sie soll die dortige Gegend ihren Lesern vorstellen. In der Sakristei der Kirche Capilla de el Salvador im andalusischen Úbeda wartet sie auf einen einheimischen Reiseführer, hatte die Augen geschlossen, hört wie Touristen in der Nähe miteinander Italienisch reden. Dann geschah es: Vor ihren geschlossenen Augen öffnet sich eine zweite Realität. Ein unfasslich attraktiver Mann schaut sie an. „Ich habe ihn nie zuvor gesehen, aber ich erkenne ihn wieder“, Jesus, als er anderthalb Meter links vor ihr auftaucht. Er bleibt direkt vor ihr stehen. Die Szene ist total real, in natürlicher Größe. Sie sieht seine Arme, seine Kleidung, seine Beine, seine Sandalen, die Kiesel auf dem Weg, seine Begleiter, die sich anschicken ihm etwas sagen zu wollen, den leicht abfallenden Weg, die Olivenbäume, das Dorf auf der Höhe mit den niederen Häusern und den spielenden Kindern, den Himmel, den Stand der Sonne. Es muss mitten am Tag sein, die Schatten fallen kurz. Er steht einfach vor ihr. Ein ebenmäßiges Gesicht, freundliche Augen. Ein wissender, zugewandter Blick. „Er fordert nichts, fragt nach nichts“. Sein Blick durchdringt sie bis in den letzten Winkel ihrer Seele. „Seine Ausstrahlung ist stärker als erotisch, er berührt mich tiefer als jemals ein anderer Mann“, schreibt die Dänin in dem Buch, das in ihrer Heimat ein Bestseller geworden ist. „Schön dich hier zu sehen“ sagt er in einer wohlklingenden fremden Sprache, wohl aramäisch, aber sie versteht ihn trotzdem. „Er kennt mich, er kennt jede Sekunde meines Lebens“ .“Er sieht durch alles hindurch“. Unzählige Szenen ihres bisherigen Lebens tauchen zwischen Jesus und ihr auf, solche an die sie sich erinnern konnte und solche die sie völlig vergessen hatte, auch beschämende Dinge wie sie ihre Söhne ausschimpfte. Alle Versuche mentaler Verteidigung erodierten zugunsten von etwas Gewichtigerem und Größerem. Sie fühlt sich auf eine nie gekannte Weise angenommen und geliebt. Nicht als Frau, sondern als Mensch. So, wie sie ist. inklusive ihrer Schwächen und Fehler. Ihr laufen die Tränen über das Gesicht, wenn sie später an ihre Erfahrung denkt. Immerzu hat sie gerötete Augen, nimmt 20 kg ab. Jede Gelegenheit benutzt sie um wieder nach Andalusien zu fahren. Vier mal im nächsten Jahr wird sie wieder dort sein. Dann begegnet sie ihm noch einmal, wieder öffnet sich vor ihr die zweite Realität. Es ist dieselbe Szene, nur einige Minuten später als vor einem Jahr und vor 2000 Jahren im heutigen Palästina. Jesus ist schon einige Meter weitergegangen, spricht mit anderen. Sie sieht ihn nur von hinten. Mit brennender Sehnsucht schaut sie ihm nach, dem Mann der ihr Leben veränderte. Er bemerkt es, dreht sich nochmal zu ihr um und lächelt. Sie fragt ihn, was sie nun tun soll. „Ich verlasse mich auf dich“ sagt er ihr zum Abschied. Und dann geht er und die zweite Realität schließt sich wieder. In einer Rezension in der Frankfurter Allgemeinen vom 23.12.2018 schreibt Julia Schaaf weiter: Die Begegnung mit Jesus hatte sich angekündigt. Schon im November 2008, als eine Dienstreise Rørth zum ersten Mal nach Andalusien führte, stand sie plötzlich wie angewurzelt in besagter Sakristei und konnte sich nicht mehr bewegen. Anschließend befand der Reiseführer, er sehe ein Licht um sie herum, Rørth würde förmlich leuchten. Zurück in Dänemark geht sie morgens mit dem Hund spazieren, als ein gewaltiger gelber Strahl aus dem Winterhimmel schießt und sie zwischen den Augenbrauen trifft. Sie spürt, wie das Licht durch ihren Körper fließt. Später, nach der ersten Begegnung mit Jesus, wird es weitere geben und Momente, in denen Rørth Auren sehen kann, Farben, die andere Menschen umgeben wie eine Hülle. Einmal bemerkt ihr Sohn, aus den Fingern seiner Mutter kämen gelbe Strahlen. Das Besondere an Charlotte Rørth ist nun, dass sie einerseits partout an gar nichts glaubt, was all diese Merkwürdigkeiten erklären könnte. „Ich war nie spirituell interessiert“, sagt sie. Aus dem einzigen Yoga-Kurs ihres Lebens ist sie gleich in der ersten Stunde rausgeflogen, weil sie eine ketzerische Frage stellte. Andererseits vertraut sie ihrer Wahrnehmung und ihrem eigenen konkreten Erleben. Noch heute sagt sie über die Begegnung in der Sakristei: „Während ich dort saß, wusste ich genau, wer und wo ich war. Ich wusste, dass ich nicht träumte. Und ich wusste, ich war nicht in Trance.“ Sie habe sich nicht erklären können, was gerade geschah. Bis heute könne sie es nicht beweisen. Aber: „Ich wusste, es war Jesus. Ich kann nicht sagen, woher. Aber ich wusste es sofort.“ Zehn Jahre später ist Charlotte Rørth immer noch Journalistin, auch die Ehe hat gehalten. Schließlich drehte sich ihr Denken nur noch um den Mann ihres Lebens und meinte damit einen anderen als ihren Ehemann. Manchmal dachte sie, sie wird verrückt, aber ihr Ehemann hielt zu ihr, auch wenn er es nicht verstand, was mit seiner Frau geschehen war. Schon bald nach ihren Begegnungen mit Jesus besann sie sich ihres erlernten Handwerkszeugs als Journalistin. Sie interviewte Experten der Psychiatrie, Psychologie, Neurologie, Theologie, Philosophie und nimmt den Leser mit auf ihrer Suche nach dem Verstehen dessen was mit ihr passiert war. Was ist die Botschaft? Was ist Wirklichkeit? Warum Sie und nicht jemand anderes? Ihre Suche ist am Ende des Buches nicht abgeschlossen. Wie kann man auch etwas verstehen, das den irdischen Verstand übersteigt? Aber das Faktum der Begegnung wischen ihr alle Zweifel des Verstandes hinweg. Sie hat das Unerklärbare erfahren und sie weiß dass es anderen auch so gegangen ist. Hier könnte die Rezension mit dem Fazit enden, dass es einfach Unerklärbares gibt! Aber es ist ein urmenschliches Bedürfnis das Unerklärbare zu ergründen. Es gibt Parallelen bei anderen Transzendenzerfahrungen. In vielen Nahtoderfahrungen wird eine Lebensrückschau erlebt wie sie auch bei Frau Rørth ablief. Meist sind es dort Lichtwesen oder ein personal empfundenes Licht die diesen Prozess auslösen. Bei Frau Rørth ist es der inkarnierte Jesus, als dieser als Mensch sie an einem Pfad in Palästina in der Nähe eines Dorfes getroffen hat. Gleich wie in Nahtoderfahrungen sind in der spirituellen Realität unsere irdische Zeit und unser irdischer Raum nicht mehr als Trennung existent. Aus ihrer Beschreibung wird leider nicht ersichtlich, ob die damaligen Begleiter Jesu sie auch am Wegesrand haben stehen sehen oder ob der hellsichtige Jesus sie als begleitendes Geistwesen wahrnahm, so wie es bei Moses und Elias auf dem Berge Tabor der Fall war. Nahtoderfahrungen enden meist damit, dass eine Rückkehr mit der Botschaft begleitet wird man habe noch eine Aufgabe auf der Erde zu erledigen. Das Pendant geschieht bei Frau Rørth einige „palästinensische“ Minuten später als sie Jesus frug „Was soll ich tun“? Seine Antwort war „Ich verlass mich auf dich“. Dieser kurze Satz liest sich wie ein Programm für ihre irdische Zukunft, das sie noch nicht kennt, aber von Jesus begleitet sein wird. Eine andere Parallele zu Frau Rørth ist der bekannteste Fall einer Transzendenzerfahrung, das Damaskuserlebnis des Paulus. Er, ein feuriger Phärisäer, war zwei Monate nach der Kreuzigung Jesu nach Damaskus unterwegs, ausgestattet mit einer Vollmacht des Jerusalemer Hohenpriesters, um die Führer, der sich gefährlich schnell ausbreitenden Sekte der Christen, zu verhaften und zum Verhör nach Jerusalem zu bringen. Kurz vor Damaskus umfing ihn und seine Begleiter am helllichten Tag ein unbeschreibbares Licht, heller als die Sonne. Eine Stimme, die nur er vernehmen konnte sagte „Saul, Saul, warum verfolgst du mich“. Ob Paulus Jesus auch so klar sehen konnte wie Frau Rørth scheint eher unwahrscheinlich, sonst hätte es Paulus in seinen erhaltenen Briefen vermutlich erwähnt. Die Erfahrung des lebendigen Lichtes und die Stimme waren so eindrücklich, um ähnlich wie bei Nahtoderfahrungen, die irdische Realität in einem höheren Licht zu sehen und sein Leben gegen alle Schwierigkeiten völlig darauf hin neu auszurichten. Aus Saulus wurde Paulus, der mit dem gleichen kämpferischen Eifer mit dem er vorher die Christen verfolgte, nun zu deren todesmutigen Verteidiger wurde und zum Wegbereiter des heutigen Christentums. Diejenige Leser, die sich schon mit dem Gedanken an die Reinkarnation angefreundet haben, werden noch weitere Parallelen zum Erlebnis von Frau Rørth finden. Erstaunlich ist es ja, dass sie Jesus nicht als ein spirituelles Lichtwesen wahrnahm, wie es bei Jesusbegegnungen meist berichtet wird, sondern als den Menschen Jesus in irdischer Zeit um das Jahr 30 herum an einem konkreten Ort in Palästina. Diese Besonderheit lässt den Gedanken zu, dass Frau Rørth sich an ein früheres irdisches Leben erinnern konnte, so wie es Elisabeth Haich tat. Getriggert durch den Anblick eines Sonnenunterganges rutsche Frau Haich in ein früheres Leben als Tochter des Hohenpriesters Ptah-hotep zur Zeit der altägyptischen 5. Dynastie. Sie erlebte die ganze Inkarnation wieder, ähnlich den Lebensrückschauen bei Nahtoderfahrungen und der Leser ihres Buches „Einweihung“ erfährt vieles über die Ausbildung eines Priesters im alten Ägypten und den Zweck der Pyramiden als Einweihungsstätten. Aus dem Buch von Frau Rørth erfahren wir leider nicht, wie sie sich selbst im Moment der Jesusbegegnung wahrgenommen hatte. Dies könnte Aufschluss geben für eine andere mögliche Variante einer Erklärung. Eine ganz eigentümliche Weise Jesus während seines irdischen Lebens wahrzunehmen berichtet Anna Katharina Emmerick in ihren von Clemens Brentano aufgeschriebenen Visionen. Anfang des 19.Jahrhunderts begleitete die Nonne aus einem armen Kloster und später Haushälterin eines Pfarrers in der Nähe von Münster in Westfalen in ihren Visionen Jesus über mehrere Jahre hinweg auf dessen Wege in Palästina bis zu seinem dramatischen Ende. Eindeutig ist, dass sie Jesus als körperloses Geistwesen begleitete und nicht als ein dort inkarnierter Mensch. Deutlich wird das an einem Tag, als sie vergeblich versuchte in das Geschehen einzugreifen. Sie sah wie Johannes der Täufer gefangen genommen werden sollte und versuchte dies zu verhindern. Ähnlich wie oft in Nahtoderfahrungen berichtet wird, wollte sie jemand am Arm packen und war erschrocken als sie durch die Materie einfach hindurchgriff und der Betroffene auch ihr lautes Rufen nicht hörte. Fünf Jahre nach ihrer ersten Begegnung mit Jesus im Jahre 2009 reist Frau Rørth nach Israel an die Orte des Wirkens Jesu. In der Nähe des Berges Tabor, in einem der Täler die zum See Genezareth hinabführen, muss sie ihn getroffen haben. Sie weint vor Ergriffenheit fast auf der ganzen Reise und es reift in ihr der Entschluss anderen Menschen von sich und ihrem tiefsten Erlebnis zu berichten, auch wenn sie dadurch in seelischer Nacktheit dasteht, angreifbar und verletzlich wird. Dass Jesus heute genauso lebt und wirkt wie damals als er den Jüngern erschienen ist, braucht sie nicht mehr zu glauben, sie weiß es. Nach ihrer Rückkehr nach Dänemark beginnt sie dieses Buch zu schreiben. Die Erstausgabe stand über ein Jahr auf der Bestsellerliste in Dänemark. Ende 2018 erscheint das Buch in Deutsch. Inzwischen hat sie weitere Bücher geschrieben, die aber leider bisher nicht übersetzt sind. Wir dürfen gespannt sein auf ihren weiteren inneren Prozess und auf das was Jesus meinte als er sagte „Ich verlass mich auf dich“. Zum Schluss sei noch erwähnt dass die Kirche im andalusischen Úbeda eine ungewöhnliche Vergangenheit hat. Sie ist in einer Zeit gebaut worden als Islam, Christentum und Judentum friedlich zusammenlebten und sich gegenseitig respektierten und befruchteten. Der große christliche Mystiker Johannes vom Kreuz hatte sich hierher zurückgezogen als er verfolgt wurde. Wer sich über die heutigen Aktivitäten von Frau Rørth informieren möchte, kann dies auf ihrer Website tun: www.charlotteroerth.dk . Tipp: Geben Sie die Adresse in das Suchfeld bei Google ein. Google bietet ihnen dann die Übersetzung von Dänisch in Deutsch an. Diese maschinelle Übersetzung ist zwar nicht perfekt, aber man kann den Sinn immer verstehen. |
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Alexander, Eben Blick in die Ewigkeit: Die faszinierende Nahtoderfahrung eines Neurochirurgen Ansata 2016 |
Über Eben Alexanders Nahtoderfahrung ist schon viel geschrieben worden und sie ist sicher ein wichtiger Meilenstein in der Nahtodforschung, auch wegen dem Gehalt der Nahtoderfahrung selbst, eher aber weil Eben Alexander als Hirnchirurg ganz aus dem materialistisch orientierten naturwissenschaftlichen Weltbild entstammt und nun vom Saulus zum Paulus geworden ist. Mit diesem Kommentar betrachte ich sein Buch aus einem besonderen Blickwinkel, dem in den bisherigen Rezensionen kaum Aufmerksamkeit geschenkt wurde. „Nun brauchen wir noch das Pendant zu Eben Alexander“. Das war mein erster Gedanke als ich am Ende des Buches angelangt war. Eben Alexander hatte eine Nahtoderfahrung, die ihn sehr weit in die transzendente Realität geführt hat. Seine Erfahrung lässt ihn deutlich die falsche Grenzziehung des heute herrschenden naturwissenschaftliche Weltbildes erkennen, schubst aber den Leser mehr oder weniger subtil in das heute herrschende christliche Weltbild hinein ohne deutlich genug dessen eigene Begrenzungen zu erkennen oder zu erwähnen. Das Buch, bei dem der amerikanische Verlag vermutlich diese Färbung eingebracht hat, erzeugt den Eindruck einer evangelikalen Erweckungsliteratur, die nur ein vereinfachendes Entweder-Oder kennt. Es wird zu wenig deutlich, dass auch das christliche, ebenso wie das naturwissenschaftliche Weltbild menschengemachte Grenzziehungen hat, die es ebenfalls zu überschreiten gilt. Jeder NTE-Erfahrene ringt mit Worten und Gleichnisse, die er nur aus der irdischen Sprache und Erfahrungswelt entnehmen kann, um das Unaussprechliche auszudrücken was er unzweifelhaft als Realität erfahren hatte. Zwangsläufig assoziiert ein Leser, der nicht selbst eine ähnliche Transzendenzerfahrung gemacht hat, jedes Wort mit seinen eigenen irdischen Erfahrungen und Vorstellungen. Das birgt besonders bei Worten aus der christlichen Tradition einen Konflikt. Solche Begriffe gründen zwar ursprünglich auf die Transzendenzerfahrungen einiger Weniger, wurden dann aber von Abermillionen Menschen, die keine solche Erfahrung hatten, „griffig“ geformt und als Glaubenslehre weitergeben. In der frühen Kirchengeschichte waren die Vorstellungswelten noch sehr viel variationsreicher als heute. Die meisten davon wurden dann im Laufe der Dogmengeschichte als „falsch“ definiert und nur eine dieser Deutungen zur Wahrheit erklärt. Verwendet ein Nahtoderfahrener nun einige Begriffe aus dem geltenden christlichen Weltbild, so assoziiert der glaubende Leser sie fast zwangsläufig mit dieser heutigen Glaubenslehre ohne deren transzendierende Bedeutung zu erkennen. Ja, er fühlt sich sogar gänzlich in seinem Glauben bestätigt. Um ihre Erfahrung zu beschreiben, vermeiden die meisten Nahtoderfahrenen Worte, die eng mit einem heutigen christlichen Weltbild verbunden sind. Auch wenn Eben Alexander mit diesen Begriffen durchaus sparsam umgegangen ist, bestimmen sie doch den Eindruck auf den Leser in die christliche Kirche(n) zurückgerufen zu werden. Das Wort „Gott“ wird sonst fast nie von Nahtoderfahrenen gebraucht. Eben Alexander tut es dann doch und löst damit diese genannte Assoziationskette aus. Damit macht er es unnötigerweise jenen Suchenden schwer, die auf ihrem geistigen Weg in den christlichen Kirchen keine Antworten mehr auf ihre Fragen gefunden hatten und sich nun auf die Suche außerhalb der christlichen Tradition gemacht hatten. Ich möchte zwei Beispiele anführen. Aus allen Nahtodberichten können wir schließen, dass unser individuelles Bewusstsein den körperlichen Tod überdauern kann. Die Betroffenen fühlen sich auch ohne irdischen Körper absolut vollständig und wie Eben Alexander in der Lage dem Zentrum allen Seins nahe zu sein. Die christliche Tradition hat ausgehend von ihren jüdischen Wurzeln dagegen eine komplizierte Lehre entwickelt, die zum vollkommenen Leben nach dem Tod, der Auferstehung, immer noch einen Leib benötigt. Das leere Grab Christi, als Beweis für die Verwandlung des irdischen Leibes in den Auferstehungsleib, ist auch heute immer noch eine zentrale Grundlage christlichen Glaubens. Mit der Erkenntnis der Naturwissenschaft, dass die Materie unseres Körpers in wenigen Jahren wieder vollständig in den Kreislauf der Natur zurückgegeben ist, ist eine solche Auferstehungsvorstellung nicht mehr haltbar. Ein zweites Beispiel bezieht sich auf die Frage warum die Menschen so krass unterschiedliche Startbedingungen in das Leben haben. Während das eine Kind von beiden Eltern geliebt und gesund auf die Welt kommt, beginnt ein anderes Kind behindert und abgelehnt dieses irdische Leben. Auf die Frage nach diesem krassen Unterschied hat die heutige christliche Lehre keine Antwort, weil sie immer noch die Empfängnis als den Beginn eines individuellen Lebens ansieht. Die christliche Tradition kannte durchaus schon einmal die Vorstellung, dass jeder Mensch mit einer individuellen Vorgeschichte in das irdische Leben tritt. Diese Vorstellung wurde im Konzil von Konstantinopel 553 abgelehnt und ist seither dogmatisch verschlossen. Alle Nahtoderfahrene sind sich darin einig, dass sie aus einer ursprünglichen geistigen Heimat in das irdische Leben gekommen sind und auch nach dem Tod wieder dahin zurückkehren werden. In einigen wenigen Berichten von Nahtoderfahrenen lesen wir auch, dass sie sich bei einer Lebensrückschau in Existenzformen wiedergefunden haben die zudem ein früheres irdisches Leben nahelegen. So ist auch in diesem Punkte die christliche Lehre zu hinterfragen. Die Liste der Beispiele lässt sich noch lange fortsetzen. Nun brauchen wir noch das Pendant zu Eben Alexander. Am Besten wäre ein Dogmatikprofessor mit einer entsprechenden Nahtoderfahrung, der analog zu Eben Alexanders Anhang B heutige Positionen der Schultheologie mit seiner Nahtoderfahrung kritisch vergleicht. |
| Erscheinungsjahre 2011-2020 Dieter Hassler Indizienbeweise für ein Leben nach dem Tod und die Wiedergeburt. SHAKER Media Band1: 978-3-86858-646-6 … früher da war ich mal groß. Und … – Band2a: ISBN 978-3-95631-359 Geh zurück in eine Zeit Band2b: ISBN 978-3-95631-360-8 Geh zurück in eine Zeit Band 3: ISBN 978-3-95631-796-5 Nahtoderfahrungen und mehr Bei Amazon kaufen |
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Schon vor vielen Jahren bin ich mit Dieter Hassler über das Thema Reinkarnation in Kontakt gekommen. Mich beschäftigte das Thema ebenso wie ihn. Sein großes Anliegen ist, alle Argumente zusammenzustellen, die sowohl für ein Überleben des irdischen Todes als auch für die Realität der Reinkarnation sprechen. Beide Felder sind für ihn zwei untrennbare Seiten derselben Medaille. Nahtoderfahrung sind seit einigen Jahren in der Öffentlichkeit bekannt geworden, deswegen ist gerade der vorliegende 3. Band der über 2000 Seiten starken Trilogie von besonderem Interesse. In der Tat gibt es wenige Fälle von Lebensrückschauen in Nahtoderfahrungen die mehrere irdische Leben umfassen. Die wenigen sind aber umso eindrucksvoller und überzeugend. Stefan von Jankovich wurden während seines klinisch toten Zustandes in einer Lebensrückschau mehrere Leben gezeigt. Zwei davon waren so ausführlich, dass er die Orte wiederfand von denen er nach seinem Autounfall noch im Krankenhaus Zeichnungen angefertigt hatte. Der zweite eindrückliche Fall ist Udo Wieczorek, dessen Erinnerung an sein vergangenes Leben als Soldat im 1. Weltkrieg so intensiv und detailliert war, dass er das in einem Schützengraben versteckte Tagebuch aus dem letzten Leben wiederfand. Solchermaßen überzeugende Fälle von Reinkarnation finden sich auf allen Gebieten die Dieter Hassler in bewundernswert gründlicher Arbeit. Band 1 seiner Trilogie befasst sich mit Erinnerungen von Kindern an frühere Leben. Neun Fälle aus den Forschungsarbeiten von Ian Stevenson und zwei von Hassler selbst recherchierte, deutsche Fälle werden ausführlich beschrieben und mit 269 Kurzbeispielen ergänzt. Band 2 befasst sich mit Rückführungen in frühere Leben mittels psychologischer Methoden sowie spontanen Erinnerungen von Erwachsenen, wie die englische Hausfrau Jenny Cockell, die ihre frühere Familie aufgrund ihrer Erinnerung wiederfand und mit Familiengeschichten aufwarten konnte die nur wenigen bekannt waren. Herr Hassler hat 37 Fälle gefunden, in denen die in der Rückführung erinnerten früheren Leben teilweise sehr erfolgreich nachgeprüft worden sind. Davon hat er 12 ausführlich dargestellt und mit 99 Kurzbeispielen ergänzt. Der vorliegende dritte Band, als Abschluss der Trilogie, befasst sich neben Nahtoderfahrungen noch mit medialer Kommunikation mit Verstorbenen, Kommunikation mit Verstorbenen in Träumen, spontanen Erinnerungen an frühere Leben in sog. , — dem Gefühl etwas schon einmal erlebt zu haben, mit sog. Déjà-vus, mit Spukerscheinungen als Versuch Verstorbener mit den Menschen zu kommunizieren und mit Instrumenteller Transkommunikation als Versuch mittels technischer Geräte mit Verstorbenen Kontakt aufzunehmen. Abgerundet wird der Band mit 87 Fallbeispiele die in den bisherigen Bänden noch nicht erfasst waren. Um diese breite Palette zusammenzutragen hat Herr Hassler 350 Bücher, meist englischsprachige, durchforstet. Alle 3 Bände der Trilogie sind für Laien und Experten gleichermaßen geschrieben. Für einen leichten Einstieg ins Thema finden Sie – bei dennoch gewahrter Detailtreue:- Antworten auf häufig gestellte Fragen; – Eine ausführliche Gliederung und ein umfangreiches Stichwortverzeichnis;- Viele Querverweise, um zu speziell interessierenden Kapiteln springen zu können;- Die Erklärung aller Fachbegriffe (Glossar);- Aussagen und Behauptungen durch 489 Literaturangaben mit Seitenzahlen belegt. Auch wenn das Thema Reinkarnation heute immer mehr an Bedeutung gewinnt, wird es immer noch von einer naturalistisch geprägten Naturwissenschaft und den „Buchreligionen“, also Christentum, Jüdischer Glaube und Islam, nur sehr stiefmütterlich bis ablehnend behandelt. Während in den östlichen Religionen Reinkarnation ein selbstverständlicher Bestandteil ist, scheint dies in den westlichen Religionen nie der Fall gewesen zu sein. Ein Blick in die Geschichte lehrt uns aber etwas anderes. Schon bei Pythagoras im 6. Jahrhundert vor Christus ist die Vorstellung der Reinkarnation nachweisbar und bei Platon finden wir dieses Weltbild ganz ausgeprägt. Dem Judentum, mit Ausnahme vermutlich der Essener, war dies fremd und so fand es auch kaum einen Niederschlag in den kanonischen Evangelien. Heute wird das Thema wieder offener diskutiert und so sehe ich die Zeit als gekommen, das Wissen um das Leben nach dem Tod und die Reinkarnation wieder mehr zum Allgemeinwissen werden zu lassen. Für die Naturwissenschaft war es sicher förderlich, seit Galileo Galilei und der Aufklärung für Jahrhunderte einen anderen und eigenen Weg als die der christlichen Religionen zu gehen. Aber nun kann diese Phase der geistesgeschichtlichen Spaltung wieder ihrem Ende zugehen. Dieter Hasslers gründliche und überzeugende Arbeit der Indizienbeweise für ein Leben nach dem Tod und die Wiedergeburt ist ein wichtiger Schritt dazu. So wünsche ich seinem Werk eine weite Verbreitung und Beachtung sowohl in der Öffentlichkeit als auch in der Fachwelt. Interview mit Dieter Hassler auf dem YouTube-Kanal „Empirische Jenseitsforschung“ Website des Autors: https://www.reinkarnation.de/ |
Erscheinungsjahr 2015 Udo Wieczorek /Manfred Bomm Seelenvermächtnis Udo W: Mein zweites Leben Gmeiner 2015 ISBN: 978-3-8392-1782-5 Buch bei Amazon kaufen |
Dieses Buch hat es in sich! Genauer gesagt, was Udo Wieczorek ab seinem 4. Lebensjahr erlebt hat, hat es in sich. Das Buch, ein Tatsachenbericht, liest sich eher wie ein superspannender Psychoroman mit einer theaterreifen Dramaturgie. Aber schon nach wenigen Zeilen des Buches ahnt man es: Es ist tatsächlich Wahrheit und keine Fiktion. Was er zusammen mit seiner Ehefrau Daniela und Manfred Bomm so beharrlich gesucht und gefunden hat, legt allen und auch dem Leser nahe, dass Udo schon einmal gelebt hat, damals als Soldat Vinzenz. Aufgrund der Bedeutung des Inhaltes für unser aller Weltverständnis hatte ich mir vorgenommen, erst dann eine Rezension zu schreiben, wenn ich mir von den Autoren einen persönlichen Eindruck verschaffen konnte. Dies hat sich dann auch Anfang 2016 ergeben, als diese ihr Buch in Stuttgart vorstellten. Der schon bei der Lektüre entstandene Eindruck der vollkommenen Lauterkeit beider Autoren sah ich bestätigt einschließlich dem von Ehefrau Daniela, mit der wir glücklicherweise ins Gespräch kamen, weil wir „zufällig“ neben ihr Platz genommen hatten. Als Vierjähriger begannen bei Udo Wieczorek erschreckende Alpträume, zunächst gelegentlich, dann jede Nacht. Es ging um Krieg und Berge und die Bilder wiederholten sich immer wieder, oft rasend schnell. Die Träume hörten so plötzlich wieder auf, wie sie aufgetreten waren. Vierzehn Jahre später setzten sie wieder ein, diesmal mit anderen Bildern und wiederum mit einer solchen Intensität, dass Realität und Traum nicht mehr unterscheidbar schienen. Es ging wieder um Berge, aber diesmal um eine Seilschaft, einen Adler der sein Nest verteidigte, eine feierlich besiegelte Freundschaft an einer markanten Stelle mit einem Drillingsbaum, ein Mädchen mit Zöpfen namens Marie, eine ins Holz geschnitzte Rose, eine zerbrochene Freundschaft und immer wieder um den Namen Josele. Am Ende eines jeden Traumes erschien das Gesicht eines jungen Mannes, unbekannt und doch seltsam vertraut. Fast 4 Jahre vergehen ohne weitere Träume. In einer Nahtoderfahrung holt ihn dann alles wieder ein. Nach einem Blinddarmdurchbruch muss er lange auf die Notoperation warten. Er fällt ins Koma, Frieden und Geborgenheit umfängt ihn. Um ihn herum ist nur noch Glück und Seligkeit. Ein weißer Punkt zieht ihn magisch an, der sich auch nach ihm ausstreckt. Ein Lichtarm erreicht ihn und bildet einen strahlenden Tunnel. Das Licht verebbt, stattdessen tauchen die Bilder des grausamen Krieges wieder auf. Er wird getroffen. Er möchte aus der Situation fliehen. Das bringt ihn zurück in den strahlenden Tunnel und auf den Weg zu diesem wunderbaren Licht. Eine Silhouette löst sich dort heraus. Es ist der junge Mann, dessen Gesicht er bisher am Ende jeden Traumes gesehen hatte. Er mahnt ihn – er hätte noch eine Aufgabe zu erledigen – im Diesseits. Udo kehrt um und landet wieder in seinem irdischen Körper. Udo Wieczorek, inzwischen verheiratet mit Daniela geht auf Spurensuche, zunächst in Büchereien und im Internet. In Südtirol tobte im ersten Weltkrieg ein solch fürchterlicher Gebirgskrieg wie er in seinen Träumen vorkommt. Dreimal fuhr er mit seiner Frau dorthin auf der Suche nach bekannten Bildern. In Wolkenstein, ihrer ersten Station blieb alles stumm in ihm. Aber dann im Hochpustertal, unweit der Drei Zinnen fand er alte Pfade, kannte Häuser und konnte auf historischen Fotos die Namen von längst verstorbenen Menschen benennen. Mühelos verstand er den einheimischen Dialekt und immer wieder kommen ihm Worte und Namen in den Sinn, die nur Südtiroler kennen, dabei war er noch nie dort gewesen. Als ihn während eines weiteren Urlaubs in dem Gebirgsdorf Sexten ein neuerlicher Alptraum befiel, skizzierte er nach dem Erwachen eine markante Stelle in einem alten Schützengraben aus dem Ersten Weltkrieg. Und weil er sich die Perspektive auf die umgebende Berglandschaft eingeprägt hatte, gelang es ihm, zusammen mit seiner Ehefrau, diese Stelle ausfindig zu machen – auf dem nahen Berg Seikofel, auf dem im Sommer 1915 die Front zwischen Österreich-Ungarn einerseits und Italien andererseits heftig umkämpft war. Was er dort in jenem völlig überwucherten, kaum noch begehbaren Schützengraben hinter einer vermoosten und mit Flechten überwucherten Natursteinmauer nach Abtragen der Steine zutage förderte, ist schier unfasslich. Sie finden ein handschriftliches Dokument, das in einer verrosteten Blechdose steckte, die wiederum in einen fast vermoderten Feldpostsack gewickelt war. Ein Soldat, der mit „Vinz“ unterschrieb, hat nach schwerer Verwundung an zwei Tagen (13. und 14. August 1915) in der damals üblichen Kurrentschrift unter anderem festgehalten: „Seit Tagen prasselt furchtbares feindliches Feuer auf unsere Reihen. Verluste belaufen sich auf viele treue Kameraden. Wenn das so weitergeht, sind wir alle bald nicht mehr unter den Lebenden.“ Er schreibt von einer „Schandtat“, die sich an der nahen Rotwand zugetragen habe und die er offenbar nicht überwinden konnte. In den Alpträumen Udo Wieczoreks kam sie vor, diese Schandtat: Den Tod seines einstigen Jugendfreundes Josef, der auf der gegnerischen italienischen Seite hatte kämpfen müssen, dann aber als „Überläufer“ die Fronten wechseln wollte und dabei versehentlich ausgerechnet von Vinz erschossen wurde. Der später selber mit einem Lungenschuss im Sterben liegende Vinz hatte seinen Aufzeichnungen zufolge eine Vision, dass „jemand nach meinem Tod an dieser Stelle … vielleicht 1995, 1997 oder 1998 im August oder September seine Geschichte“ erfahren werde. Mysteriös: Genau dies sollten die Monate und Jahre sein, in denen die Wieczoreks erfolgreich auf Spurensuche gingen. Weiter schrieb Vinz, vermutlich an den Finder seiner Botschaft gerichtet: „Doch sollte jener Mann einmal an dieser Stelle stehen und diese Zeilen noch entziffern können, so besinne er sich danach, dass dieser Gang, den ich nicht mehr tun kann, auch für ihn der Friede sein wird. So gehe er hernach, gewiss weiß er schon wohin, und gebe dem armen, einst so geliebten Josef den letzten Frieden.“ Und auch diese Ahnung des sterbenden Soldaten Vinz sollte sich erfüllen. Udo und Daniela finden die markante Stelle mit den Stümpfen des inzwischen abgesägten Drillingsbaumes, dort wo Josele und Vinz vor fast 90 Jahren ihre Freundschaft besiegelt hatten. Im Totholz einer Wurzelhöhle steckt eine metallene Schatulle, darin liegt eine eilig verfasste Botschaft von Josele an Vinz: „Was waren wir für dumme Burschen. Nicht der Geist riss unsere Freundschaft entzwei, sondern der Krieg. Es sei dir verziehen mein Freund. Werde glücklich mit ihr.“ Der letzte Satz lässt ahnen, dass die zerbrochene Freundschaft wegen des Mädchens Marie ausgelöst wurde und die Beiden durch den Krieg getrennt wurden. Ab dem Tag dieses Fundes mit der verzeihenden Botschaft von Josele waren alle Alpträume bei Udo Wieczorek verschwunden. Er hatte tatsächlich seinen Frieden wieder gefunden, so wie es Vinzenz prophezeit hatte. An dieser Stelle könnte die Geschichte von Udo Wieczorek enden. Niemand außer seinen Angehörigen hätte aber davon erfahren, dass es Menschen wie Udo gibt, deren Trauma so penetrant bis in das nächste Leben reicht, ja dass es überhaupt die Wiedergeburt gibt – dieses Wissen das uns im Westen lange verloren gegangen ist. Ähnlich wäre es vermutlich ausgegangen, wenn sich Udo vorzeitig einer psychologischen Behandlung wegen seiner Alpträume unterzogen hätte. Das vermutlich einmalig Spektakuläre an dem Fall ist, dass er zwei versteckte Schriftstücke findet, einmal sein eigenes Tagebuch aus dem letzten Leben und das andere ein an ihn gerichtetes Schriftstück, das seinen Zweck im letzten Leben nicht mehr erfüllen konnte. Udo Wieczorek hat seine Geschichte schreibend, in einem, als Roman deklarierten Buch, verarbeitet, aber man hätte es dann eben nur als spannenden Psychoroman gelesen. Der Journalist Manfred Bomm ahnte aber, dass hinter dem Roman eine wahre Geschichte steht und überzeugte Udo Wieczorek noch mal nach Südtirol zu fahren, diesmal um einen historischen Bezug zu finden – einen Beweis für die Existenz von Vinzenz. Große Verdienste für das Auffinden des historischen Vinzenz hat Rudolf Holzer, der Ortschronist von Sexten und Bruder Siegfried Volgger, ein Franziskanermönch vom Kloster Bozen. Die Spur führte in das kleine Bergdorf Centa San Nicolò, südöstlich von Trient. Vinsenzo Luici Rossi war der vollständige, italienisch geschriebene Name. Ein Besuch des Dorfes lässt in Udo eine Vielzahl von Bildern und Namen aufblitzen. Er skizziert alles, was sein inneres Auge ihm zeigt. Einen seltsamen Turm, ein Bildstock, ein Opferstock, eine Kirche, einen Tunnel und immer wieder den Namen Hinterloch. Die Suche nach heutigen Spuren seiner inneren Bilder bringt Eindeutiges zutage: Eine alte Photographie zeigt jenen eigenartigen Turm. Er wurde 1915 von den Österreichern vor den heranrückenden Italienern gesprengt. Der Bildstock, der Opferstock, der Tunneleingang einer inzwischen aufgelassenen Strasse, alles war noch da. Nur der Name Hinterloch blieb lange ein Rätsel, bis sie auf einer Wandertafel bei Centa als einziges deutsches Wort das „Hinterloch“ entdeckten, was vermutlich mal eine heute nicht mehr auszumachende kleine Höhle bezeichnet hat. Udo Wieczoreks heutige Vorliebe für das Klettern und die Höhlenforschung hat wohl hier seinen Ursprung gehabt. Eine Ehrentafel im Ort zeigt alle Gefallenen der Weltkriege mit Namen und Bildern. Das Bild von Vinsenzo Luigi Rossi war jenes Gesicht, das Udo Wieczorek immer am Ende eines jeden Traumes gesehen hatte – sein Spiegelbild aus einer anderen Zeit. Dann kam es zum Höhepunkt der Erkundung seines früheren Lebens. Bruder Siegfried hatte die Nachkommen der Familie von Vinzenz ausfindig gemacht. Entgegen aller Befürchtungen wurden sie herzlich empfangen und der Grund ihres Besuches sofort akzeptiert. Äußerlich hatte er das Haus nicht mehr erkannt, aber im Innern wusste er um eine nicht vollendete Sonnenuhr an einer Garagenwand, die früher mal die Außenwand war. Ein Großneffe zog ein Bild mit Vinzenz hervor. Udo kamen spontan einige Namen der anderen Abgebildeten in den Sinn und dass es der Tag war bevor sie eingezogen wurden. An der Ehrentafel der Gefallenen konnte man die Richtigkeit seiner Erinnerung verifizieren. Meines Wissens gibt es keinen zweiten Fall in der Literatur, der eine Rückerinnerung an ein früheres Leben mit so zahlreichen verifizierten Elementen enthält. Absolut einmalig dürfte das Auffinden zweier versteckter Schriftstücke aus dem früheren Leben sein. Es gibt durchaus andere sehr eindrucksvolle Erinnerungen von Kindern an ihre frühere Leben, wie der Fall James Leininger: http://wp.origenes.de/james-leininger/ . Der Psychiater Jan Stevenson und sein Nachfolger Jim Tucker haben tausende Fälle gesammelt. Auch der kleine James hatte als erstes Alpträume mit spontanen Erinnerungen an sein früheres Leben, die dann aber im Schulalter verblassten. Der Unterschied zu allen anderen Fällen ist, dass sich bei Udo Wieczorek die Alpträume nach der Pubertät wieder neu einstellten und er ihnen selber beharrlich bis zu ihrer Auflösung nachgegangen ist. In dieser Rezension deute ich die Erfahrungen von Udo Wieczorek ganz selbstverständlich als Reinkarnation. Im Buch werden in der Schlussbetrachtung auch andere Interpretationen erörtert. Den Autoren und jedem Leser wird klar sein, dass die Erfahrungen von Udo Wieczorek nicht zwingend als Reinkarnation interpretiert werden muss. Das Buch will einfach nur die Erfahrung von Udo Wieczorek beschreiben. Die Interpretation kann nur jeder Leser für sich selbst finden. Für die Autoren, das kann ich sicher sagen, ist die Vorstellung am plausibelsten, dass Vinzenz Rossi als Udo Wieczorek wiedergeboren wurde. _____________ In der Sendung „Nachtcafe“ des SWR war Udo Wieczorek im 3. Juli 2020 bei Michael Steinbrecher zu Gast. Sein Interview liegt in den Minuten 19:45 – 32.00….. _______________ Dokumentation zum Buch auf YouTube ansehen _______________ |
Erscheinungsjahr 2013 Gabriel Looser Welches Leben nach dem Tod? Reinkarnation und christlicher Glaube Patmos ISBN 978-3-8436-0339-3 (print) 172 Seiten 14,99 ISBN 978-3-8436-0340-9 (eBook) 11,99 € Buch bei Amazon kaufen |
Der Autor stellt gleich zu Anfang seines Buches fest: „Angesichts der Tatsache, dass eine stetig wachsende Zahl kirchlich Gläubiger sich der Reinkarnationsidee zuwenden, kommen die Kirchen nicht länger herum, sich dieser Frage zu öffnen.“ Gabriel Looser hat katholische und evangelische Theologie studiert und ist so in der Lage die richtigen Worte zu finden um zu zeigen, dass die Reinkarnationsvorstellung und das Christentum keine Widersprüche sind, auch wenn es oft so dargestellt wird. Der Autor zeigt, dass man aus guten Gründen Christ sein und an die Reinkarnation glauben kann, aber auch dass man Christ sein und an ein einziges Leben glauben kann. Beide Positionen kommen in seinem Buch ausführlich zu Wort. Sie sind wie die Blumen in dem wundervollen Strauss christlicher Hoffnungen, die jede ihre eigene Schönheit und Existenzberechtigung hat. Er zeigt, dass beide Positionen biblisch und theologisch begründbar sind und wir die Toleranz aufbringen sollten die andere Glaubenshaltung ebenso als gültige Alternative zu akzeptieren wie die eigene. Die bisherige einschlägige Literatur ist leider geprägt von vehement bis aggressiv vorgebrachten Behauptungen beider Seiten und nur selten findet man ausreichende Begründungen. Und die Kirchen schweigen dazu, ja es herrscht sogar eine erschreckende Sprachlosigkeit. Das ist auch nicht erstaunlich, denn das Jahrhunderte währende missbilligende Schweigen lastet lähmend auf vielen Priestern und Pfarrern. Das völlige Fehlen des Themas in deren Ausbildung tut ihr Übriges. Der Leser erfährt den Weg der Reinkarnationsvorstellungen ausgehend von der griechischen Antike in die christlichen Gnosis und deren Einfluss auf Clemens von Alexandrien (150-215) und Origenes ( 185 bis 254). Das Verstummen der Reinkarnationsidee im Christentum für eine lange Zeit ist hauptsächlich auf Augustinus (354-430) und Kaiser Justinian (482-565) zurückzuführen. Das Glaubensbild der Reinkarnation fand eine kurze Wiederbelebung bei den Katharern. Mit deren Vernichtung in den Albigenser Kriegen (1209-1229) verschwand die Vorstellung der Reinkarnation wieder aus dem Christentum. Die Wiederbelebung im Westen setzte im 20.Jahrhundert in erster Linie durch den wachsenden Bekanntheitsgrad der östlichen Religionen ein. Als Pioniere einer christlichen Reinkarnationslehre kann der theosophische Theologe James Morgan Pryse (1859-1942) und der anglikanische Theologe Geddes MacGregor (1909-1998) gelten. Eine weitere Annäherung geschah ganz unbeabsichtigt durch eine Veränderung innerhalb der christlichen Theologie. Die Trennung der Geschöpfe Gottes im nachtodlichen Zustand in Himmel und Hölle wurde immer mehr angezweifelt. „Nach meiner Überzeugung ist die ewige Verdammnis mit der Vorstellung des gütigen Gottes unvereinbar“ fasst das Dilemma der bisherigen christlichen Theologie in einem Satz zusammen. Eine zeitgemäße kirchliche Eschatologie versteht das »Gericht« vielmehr als ein Offenbarwerden des Menschen so, wie er ist, mit seinen Sonnen-, aber auch mit seinen Schattenseiten; mit seinen liebevollen, aber auch weniger liebevollen Anteilen. Anders gesagt: »Gericht« heißt, dass alle Masken fallen. Dies aber geschieht im Antlitz des liebenden Gottes! Nun — das klingt verblüffend ähnlich wie ein zentrales Element aus der mit dem Reinkarnationsgedanken stets verbundenen Karmalehre, dass nämlich nach Abschluss eines Lebens Bilanz gezogen wird: Der Mensch erkennt, wo er wirklich steht und wer er wirklich ist — ohne Masken. Es hat offenbar, meist unbemerkt, eine erhebliche Annäherung der beiden Standpunkte stattgefunden, wenn wir von den fundamentalistischen Strömungen dabei absehen. Einzubeziehen in die heutige theologische Diskussion sind die Forschungsarbeiten des amerikanischen Psychiaters Jan Stevenson (1918-2007) der spontanen Erinnerungen von Kindern an „früherer Existenzen“ akribisch nachging. Der erste katholische Theologe, der sich vorsichtig der Reinkarnationsidee näherte, war Karl Rahner (1904-1984). Die katholische Lehre kennt das Purgatorium als ein Bereich der Läuterung – ein Zwischenzustand zwischen Himmel und Hölle. Karl Rahner erkannte, dass in der katholischen Eschatologie im Bezug auf diesen Zwischenzustand wohl noch nicht alle Möglichkeiten durchdacht worden seien, so dass die Möglichkeit einer Wiedergeburt die christliche Fegefeuerlehre durchaus ergänzen und verdeutlichen könnte. :Auf katholischer Seite hat sich Norbert Bischofberger in seiner Dissertation „Der Reinkarnationsgedanke im Westen und die Sicht der christlichen Eschatologie“ ausführlich mit dem Thema und den Gedanken Karl Rahners befasst. Der Doktorvater von Norbert Bischofberger, Prof. Kurt Koch ist heute Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen und hat sich ebenfalls zum Thema geäußert.* Damit ist katholischerseits das Feld für ein aufrichtiges Gespräch bereitet, mit dem Angebot, offen auf die Reinkarnationsidee zuzugehen. Auch auf evangelischer Seite gibt es ebenfalls entsprechende Bemühungen. Hier ist u.a. Prof. Michael von Brück (*1949) zu erwähnen, sowie Prof. Helmut Obst und der Schweizer reformierte Pfarrer T.A. Mohr. Die Verteidigung der Ein-Leben Lehre wird von Prof. Denis Müller repräsentiert. Ansichten von Autoren ohne spezifischen theologischen Hintergrund, wie von Ronald Zürrer, Jan Erik Sigdell, Peter Michel oder Alexander Gosztony werden ebenso erwogen. Schließlich entwickelt der Autor eine eigene Vision, die die Gegensätze zu überwinden vermag. Das Buch ist besonders geeignet für Christen, die sich mit dem Glaubensbild der Reinkarnation vertraut machen wollen, ohne zugleich das unangenehme Bestreben zu spüren überzeugt werden zu sollen. Man spürt von Anfang bis Ende die respektvolle Haltung des Autors vor der Freiheit der Meinungen und Achtung des Glaubens Anderer. Looser polarisiert nie in seinem Buch, eingedenk der offenbar tief von ihm verinnerlichten Erkenntnis dass wir Menschen nur Aspekte der vollen Wahrheit erkennen können und jedem Glaubensbild zugestehen müssen, dass dessen andere Perspektive genauso berechtigt ist. Anmerkung des Arbeitskreises Origenes: Den Beitrag von Kurt Koch finden Sie bei www.origenes.de/kommentare/kommentare.htm#33 Anmerkung des Arbeitskreises Origenes: Den Wortlaut von Rahners Überlegungen zur Reinkarnation finden Sie bei www.origenes.de/kommentare/koch/rahner.htm Anmerkung des Arbeitskreises Origenes: Fälle von Reinkarnation sind beschrieben unter http://www.origenes.de/praeexistenz/praeexistenz.htm. |
Erscheinungsjahr 2011 Ian McCormack´s Nahtoderfahrung Vortrag in Ludwigsburg am 5. Januar 2011 berichtet und kommentiert von Claus Speer Einer der wenigen Bereichte von zunächst negativer Nahtoderfahrung, die im Licht endete. Solche Nahtoderfahrungen sind wichtig für das moderne Verständnis christlicher Erlösung |
Eindruck vor dem Vortrag Allgegenwärtige Plakate in Ludwigsburg kündigten für den 5. Januar 2011 einen Vortrag mit dem Titel an „Ich war tot – ein kurzer Blick ins Jenseits“. Obwohl ich mich seit vielen Jahren mit dem Thema Nahtoderfahrungen befasse, hatte ich zu meiner Verwunderung den Namen des Vortragenden – Ian McCormack – bislang noch nie gehört und meine Verwunderung wurde größer, als ich mir vergegenwärtigte, dass der Vortragssaal über eintausend Personen fassen konnte. Nun neugierig geworden, sagte ich einer Bekannten zu, sie zu begleiten. Der Veranstalter war die Gruppe The Way of Holiness, was mir ebenso wenig sagte wie die Agentur PJI UG. Der Vortragende sei ein Neuseeländer erfuhren wir noch, der Vortrag werde aber übersetzt. Eine Sängergruppe forderten uns gleich zu Beginn mit dem Lied I am happy zum Mitsingen auf. Ich fühlte mich etwas überrumpelt, musste aber zugeben, dass die Vorsängerin fantastisch gut sang. Inzwischen hatte sich der riesige Saal doch tatsächlich fast bis zum letzten Platz gefüllt. Ein Vorredner verwies auf den freien Eintritt, den hohen Mietpreis des Saales, die Bedeutung dessen, was wir nun zu hören bekämen und auf ein Projekt in Indien, das sie unterstützten. Es war wohl ein günstiger Moment, denn ich sah nur größere Scheine, als ich den Blick in das Sammelbehältnis warf, das bei mir vorbeigereicht wurde. Endlich war es soweit, und McCormack betrat die Bühne – ein recht dynamischer und durchaus sympathisch wirkender Mitfünfziger. Ich habe schon viele Berichte über Nahtoderfahrungen gehört. Die Authentizität von Vorträgen ist das, was den Zuhörer im Herzen berührt, und auf diesem Wege kann ein wenig von dem tatsächlich Erlebten weitergegeben werden. Bei diesem Vortrag war es aber verwirrend anders – es mischte sich etwas Unpassendes hinein. Die Atmosphäre einer Showveranstaltung stand in einem fast widerlichen Kontrast zu dem, was Ian McCormack zu berichten hatte. McCormack´s Nahtoderfahrung Er war damals – 1980 – ein junger Mann von 24 Jahren. Seine große Leidenschaft war Surfen und Tauchen. Ohne viel Geld war er zwei Jahre zuvor von seiner Heimat Neuseeland zu einer Weltreise aufgebrochen. Mit Jobben und einfachstem Leben konnte er sich durchschlagen bis zu jener schicksalhaften Phase seiner Reise, die ihn zu einem nächtlichen Tauchgang vor der Küste von Mauritius führte. Das Tauchen bei Nacht hatte er von den einheimischen Fischern gelernt. Es sei phantastisch, nachts zu tauchen, weil viele Tiere vom Licht der Stirnlampe magisch angezogen werden. McCormack war mit zwei weiteren Tauchern und einem Bootsjungen zu einem Riff gefahren. Normalerweise bleiben Taucher beieinander, aber in jener Nacht hatte er sich versehentlich von den anderen getrennt. Weil das Wasser warm war, hatte er nur einen Tauchanzug mit kurzen Ärmeln angelegt. Als er ein Riff näher untersuchte, traf ihn etwas am Arm wie ein Stromschlag. Er war in einen Schwarm Würfelquallen geraten und wusste sofort, dass ihn eines der hochgiftigen Tiere berührt hatte. Fünfmal wurde er getroffen. Er musste so schnell wie möglich ins Krankenhaus, um das Gegengift gespritzt zu bekommen. Die einsetzende Lähmung ergriff schon bedrohlich seine ganze rechte Körperhälfte. Aber der junge unerfahrene Bootsjunge verkannte die Lage. Er ruderte ihn zwar an Land zurück, überließ ihn jedoch seinem Schicksal, um wieder zum Riff zurück zu rudern. An Land hörte McCormack deutlich, wie eine Stimme zu ihm sagte: „Ian, wenn du jetzt deine Augen zumachst, wirst du nie wieder aufwachen.“ Er schaute sich um, erwartete einen Menschen zu sehen, konnte aber niemanden wahrnehmen. Ohne Geld und Ausweise und schon schwer vom Gift gezeichnet stand er auf der Uferpromenade. Ein Taxifahrer, den er bat, ihn sofort zum Krankenhaus zu fahren, hielt ihn für einen Betrunkenen ohne Geld und weigerte sich, ihn zu fahren. Einige Chinesen hielten ihn mitleidlos für einen heroinsüchtigen Weißen. Sein dick angeschwollener Arm mit den fünf roten Quallentreffern sah auch tatsächlich so aus wie bei einem Junkie. Ein unbändiger Zorn gegen diese Menschen stieg in ihm auf. Am liebsten hätte er sie verprügelt. Er war natürlich zu schwach dazu, aber dem Nächsten hätte er noch einen Schlag auf den Kopf verpassen können. Wieder hörte er diese Stimme: „Das Gift ist schon nahe an deinem Herzen. Wenn du das tust, wird dich der Adrenalinstoß umbringen.“ Wessen Stimme war das? Er hatte keine Zeit länger darüber nachzudenken. Einige Minuten zuvor hatte ihn ein Schwarzer erkannt, aber nicht gewagt, die Chinesen anzusprechen. Die strikte Rassentrennung, die in Mauritius damals noch herrschte, verbot dies, selbst in einem solchen Notfall. Dieser Schwarze hatte aber die Gefahr richtig erkannt und den Krankenwagen gerufen. Auf der Fahrt zum Krankenhaus sah sich McCormack als kleiner Junge, ja sein ganzes Leben zog an ihm vorbei. Mit Ausnahme seiner Mutter hatte seine ganze Familie nie an ein Leben nach dem Tod geglaubt. Das Gesicht seiner Mutter tauchte vor seinen Augen auf, und er hörte ihre Worte, die sie ihm oft gesagt hatte, als er noch ein kleiner Junge war: „Wenn du ihn Not bist, dann bete. Bete nicht mit dem Kopf, sondern mit dem Herzen.“ Damals wusste er noch nicht, dass seine Mutter genau zum Zeitpunkt seines Unfalles spürte, dass er sich in großer Gefahr befand, und für ihn betete. Aber wie sollte er beten? Er wusste nicht, wie er das anstellen sollte. Er hatte seit vielen Jahren nicht mehr gebetet. Einmal hatte er mit seinen Geschwistern um die Wette gebetet, wer das Vaterunser am schnellsten aufsagen konnte. Jetzt konnte er sich nicht einmal mehr an den genauen Wortlaut erinnern. Plötzlich erschienen vor ihm wie bei einer laufenden Reklameschrift die Worte: „Vergib uns unsere Sünden.“ Er hatte keine Ahnung, wie so etwas geschehen konnte, spürte aber, dass es um einen Neuanfang ging. Er betete nur wenigen Worte, aber mit ganzem Herzen: „Gott, vergib mir.“ Weitere Worte erschienen auf dem Laufband: „Vergib denen, die dir gegenüber gesündigt haben.“ Er wollte allen vergeben, die sich ihm gegenüber versündigt hatten, aber als die Gesichter des Taxifahrers und der mitleidlosen Chinesen vor ihm auftauchten, schoss es ihm durch den Kopf, nein, denen kann ich nicht vergeben. Keine weiteren Gebetszeilen erschienen. Er spürte die aufgebaute Patt-Situation. Natürlich wollte er, dass ihm selbst alle seine Sünden vergeben würden, aber er war nicht in der Lage, denen zu vergeben, die ihm nicht geholfen hatten. Er gab sich einen Ruck. Ich vergebe ihnen. Eine weitere Gebetszeile erschien: „Dein Wille geschehe.“ Er war verzweifelt – er wusste doch gar nicht, was Sein Wille war. Er beschloss, wenn er hier durchkommt, dann wird er herausfinden, was Sein Wille ist, und danach handeln. Erst später wurde ihm klar, dass dies sein erstes persönliches Gebet war. Inzwischen war der Krankenwagen bei der Notaufnahme des Krankenhauses angekommen. Es war ein heruntergekommenes Armeehospital aus dem zweiten Weltkrieg, das den Kreolen überlassen worden war. Ein junger Arzt und eine Krankenschwester erkannten die Dringlichkeit der Situation nicht, hielten ihn für heruntergekommenen Weißen und vergeudeten wertvolle Zeit mit dem Ausfüllen von Formularen. Endlich erfasste ein älterer indischer Arzt die Situation richtig. Es wurde hektisch, endlich passierte etwas. McCormack spürte nichts mehr, beobachtete aber alles. Bisher hatte er seine Augen krampfhaft offen gehalten, aber nun wagte er es zum ersten Mal, sie zu schließen. Unvermittelt war er in einer anderen Welt. Er hatte den Eindruck, auf einem weitläufigen Platz zu sein, ähnlich einem Höhlendom in schwärzester Dunkelheit. Er stand auf, tastete blind umher, konnte aber nichts ergreifen. Wohin war all das entschwunden, was noch eben um ihn war? Es war bitterkalt. Um herauszufinden, wie viel er noch sehen konnte, hob er seine Hand und führte sie zu seinem Gesicht. Die Hand ging widerstandslos durch ihn hindurch. Er wusste genau, dass er es selbst war, aber keinen Körper mehr hatte – ein beängstigendes und verwirrendes Erlebnis. Er fühlte sich ganz lebendig und hatte durchaus das Gefühl, einen Körper zu besitzen, konnte ihn aber nicht berühren. Das allerschrecklichste kälteste Grausen kam urplötzlich über ihn. Er fühlte sich beobachtet. Etwas furchteinflößend Böses schien den Raum um ihn zu erfüllen. Er fühlte, wie sich dieses Böse an ihn herandrängte. Die Dunkelheit schien ihn anzugreifen. Er warf die Hände hoch, um sich vor den Angriffen zu schützen. „Wo bin ich hier?“ Gleich kam die Antwort „Du bist in der Hölle und halt jetzt das Maul!“ Er stellte fest, dass noch andere in der gleichen misslichen Lage in der Nähe waren. Es gibt dort keinen Bezug zu dem, was wir „Zeit“ nennen. Die anderen, mit denen er nach und nach in eine Art Gespräch kam, konnten nichts über Zeitspannen aussagen. Sie wussten nicht, ob sie seit zehn Minuten, zehn Jahren oder 10.000 Jahren da waren. Es war der schaurigste und angsteinflößendste Ort, an dem er je gewesen war. Wie kommt man hier wieder heraus? Kommt man hier überhaupt wieder heraus? Er schrie zu Gott: „Warum bin ich hier? Ich habe dich um Vergebung gebeten! Warum bin ich hier? Ich habe mein dir mein Herz zugewendet. Warum bin ich hier?“ Als Antwort erstrahlte ein gleißendes Licht über ihm, umhüllte ihn und zog ihn aus der Dunkelheit heraus. Langsam verlor er das Schweregefühl und schwebte auf dieses brillante Licht zu. Als er aufblickte, sah er eine runde Öffnung, einen Tunnel, der ihn aufnahm. Die eigentliche Quelle des Lichtes, das ihn umhüllte, war am Ende des Tunnels. Er vermied es zurückzublicken, um nicht wieder in diese Dunkelheit zurückzufallen. Das Licht leuchtete unbeschreiblich hell, als wäre es das Zentrum des Universums, die Quelle allen Lichtes und aller Kraft, strahlender als die Sonne, funkelnder als jeder Diamant, und trotzdem konnte man direkt hineinblicken. Er war magisch davon angezogen. Mit unfassbarer Geschwindigkeit wurde er in Richtung Tunnelende gezogen, wo die Quelle des Lichtes war. Er sah, wie Lichtwellen von dichterer Intensität sich von dieser Quelle lösten und ihm entgegen kamen. Die erste Welle gab wohltuende Wärme und heilenden Trost ab. Es schien, als wäre das Licht nicht nur Materie, sondern zudem lebendiges Licht, das auch Gefühle übertragen kann. Das Licht ging auf ihn über und erfüllte ihn mit grenzenloser Liebe und dem Gefühl des Angenommenseins. Eine zweite Woge kam auf ihn zu, und tiefer Frieden durchströmte ihn. Im Leben hatte er oft nach diesem inneren Frieden gesucht – jetzt war er vollkommen erfüllt davon. In der Dunkelheit war es ihm nicht möglich gewesen, seine Hände vor dem Gesicht zu sehen. Nun blickte er auf seinen rechten Arm und sah ihn – aber er war durchsichtig. Sein Körper war angefüllt mit demselben Licht, das vom Tunnelende auf ihn gestrahlt hatte. Es war, als wäre er voll von Licht. Eine dritte Woge löste sich vom Zentrum des Lichtes, und sogleich erfüllte vollkommene Freude sein ganzes Sein. Es war ein aufregendes und gleichzeitig ehrfurchtgebietendes Ereignis. Er konnte mit dem Verstand nicht erfassen, wohin er sich bewegte, und kein Wort konnte ausdrücken, was er sah. Dann stand er vor der Quelle allen Lichtes und aller Kraft. Es sah aus wie ein weißes Feuer oder wie ein Berg aus geschliffenem Diamant, funkelnd in unbeschreiblicher Brillanz. Was er sah, bezeichnet er heute als die Herrlichkeit Gottes. Im Alten Testament stieg Moses auf den Berg Sinai und sah Gottes Herrlichkeit. Als er wieder herunterkam, strahlte sein Gesicht dermaßen, dass er es mit einem Tuch verhüllen musste, damit die Leute es ertragen konnten. Er hatte das Licht Gottes erblickt, die Herrlichkeit Gottes. Saulus erblindete, als er dem herrlichen Licht auf dem Weg nach Damaskus begegnete. Nun stand McCormack da und sah dieses unglaubliche Licht und diese Herrlichkeit. Eine Stimme sprach aus dem Zentrum des Lichtes zu ihm, jene Stimme, die er zuvor schon gehört hatte. „Ian, willst du zurückkehren?“ Erschüttert erkannte er, dass da noch etwas Personales da war, das seinen Namen kannte. Es war, als konnte dieses Wesen seine innersten Gedanken hören. Zurück? Wohin denn zurück? Als er sich umdrehte, sah er den Tunnel, der diesmal das Dunkel am Ende zeigte. War das ein Traum, den er gerade im Krankenhaus in seinem Bett träumte oder war das Wirklichkeit? Eine weitere Lichtwoge erfasste ihn und überflutete ihn mit bedingungsloser Liebe – eine echte, reine, unverdiente Liebe. Er weinte hemmungslos. Schon lange hatte er sich nicht mehr so geliebt gefühlt. Das letzte Mal von seinen Eltern, als er noch klein war. Er wollte unbedingt diesem Wesen in die Augen schauen und trat in dieses Licht ein. Es war ihm, als befände er sich im Innern von Schleiern aus schimmerndem Licht. Während er weiter schritt, spürte er bei jedem Schritt Heilung bis in die tiefsten Bereiche seines Seins. Er steuerte auf die hellste Stelle des Lichtes zu. Dort stand ein barfüßiger Mann, der in Licht gehüllt war. Er sah dessen Arme, die sich ihm entgegenstreckten und ihn willkommen hießen. Das konnte nur Jesus, das konnte nur Gott sein. Sein Gesicht war noch zehnmal heller als das, was er bisher gesehen hatte – es war Reinheit und Heiligkeit. Das Wesen bewegte sich zur Seite, als er ihm noch näher kam, und das ganze Licht bewegte sich mit ihm mit. Hinter Jesus, hinter Gott war eine kreisförmige Öffnung, ähnlich dem Tunnel, den er gerade durchreist hatte. Als er durchspähte, öffnete sich ihm eine vollkommen neue Welt. Es war ihm, als stünde er an der Grenze zum Paradies und dürfte einen Blick in die Ewigkeit werfen. Er sah eine wunderschöne Landschaft mit Flüssen, Bergen, grünen Fluren und Blumen in den allerschönsten Farben. Er wusste mit jeder Faser, hier ist meine Heimat, hierher gehöre ich. Alles schien aus demselben Licht zu bestehen. Als er aber einen Schritt durch diese Türe zum Paradies machen wollte, trat ihm Jesus in den Weg und sprach zu ihm: „Ian, willst du zurück?“ Was für eine Frage! Natürlich wollte er nicht zurück – warum denn auch. Jesus rührte sich nicht. Da sah Ian das Gesicht seiner Mutter, über deren naiven Glauben er sich immer lustig gemacht hatte. Nun wusste er, dass sie Recht gehabt hatte. Es gibt tatsächlich Himmel und Hölle. Wenn er jetzt hierbliebe, dann würde sie nichts von seiner Bekehrung auf dem Sterbebett erfahren. Eine Leiche aus Mauritius wäre das einzige, was sie zu sehen bekäme. Ihretwegen würde er zurückkehren. Hinter seiner Mutter erschienen weitere Gesichter, das seines Vaters, seiner Geschwister, seiner Freunde und vieler ihm unbekannter Leute. Seine spontane Reaktion war: „Ich liebe diese Leute nicht, ja ich kenne viele gar nicht.“ Jesus erwiderte: „Aber ich liebe sie und, wenn du zurückgehst, wirst du alles in einem neuen Licht sehen.“ Ian verstand sofort. Er würde die Welt so betrachten, wie Jesus es tat – mit den Augen der Liebe und der Ewigkeit. „Wie komme ich jetzt zurück – wieder durch die schreckliche Dunkelheit?“ Jesus sprach: „Ian, neige deinen Kopf.“ Ohne erkennbaren Übergang war er wieder im Körper. Sein Kopf war zur Seite geneigt, und ein Auge war geöffnet. Ein junger indischer Arzt hielt seinen Fuß fest und rammte einen scharfen Gegenstand hinein. Er überprüfte routinemäßig, ob McCormack noch Lebenszeichen von sich gab, allerdings ohne Hoffnung, denn der Totenschein war schon ausgestellt. Als der junge Arzt sah, dass Ian bei Bewusstsein war, wurde er kreidebleich. McCormack war schon für das Leichenschauhaus vorbereitet worden. Völlig aufgewühlt entschuldigte sich der Arzt bei Ian und versicherte ihm, dass er sich das alles nicht erklären könne. Nach drei Minuten Blutleere im Gehirn sei man tot. McCormack sei aber schon 15 Minuten in diesem Zustand gewesen. Ian betete um Genesung. Er spürte ein Kribbeln und eine wohltuende Wärme. Alle Muskeln kamen wieder in Funktion. Nun war er hundemüde und fiel in tiefen Schlaf. Der Arzt stand nur kopfschüttelnd da. Die Taucherfreunde holten McCormack schon am nächsten Tag wieder aus dem Krankenhaus und feierten seine unglaubliche Wiederkehr. Ganz geheuer war es ihnen aber nicht, denn sie wussten, dass bereits ein einziger Hautkontakt mit einer Würfelqualle tödlich ist. Ian hatte fünf Kontakte gehabt, und das Gegengift war ihm viel zu spät injiziert worden. Auch nach der wundersamen Genesung machte Ian noch verwirrende Erfahrungen. Wenn Menschen sprachen, so hörte er ihre Worte, wusste aber gleichzeitig, was sie dachten. Und das stimmte nicht immer überein. Es ist irritierend, zwei widersprechende Botschaften gleichzeitig wahrzunehmen. Auch spürte er, dass sogar von Orten oder Gegenständen Bösartiges ausgehen konnte. Ja, manchmal sah er diese Bösartigkeit selbst, wie sie ihn angreifen wollte. Er sah, wie manche Menschen davon besessen waren. Er lernte, dieses Böse mit dem Vaterunser oder mit Namen Jesu auf Distanz zu halten. Immer wieder hörte er in kritischen Situationen die ihm so vertraute Stimme und er lernte, dass das Licht immer bei ihm war. Er konnte die wahren Absichten der Menschen durchschauen. Er konnte hinter die Masken der Menschen blicken. Hier endete Ian McCormack´s Vortrag über seine Nahtoderfahrung. Eindruck nach dem Vortrag Während des ganzen Vortrages musste ich mich stark konzentrieren, um die wesentlichen Aussagen herauszufiltern, denn die Atmosphäre der Showveranstaltung störte mich sehr und ich musste sie ständig ausblenden. Der weitere Verlauf des Abends glich einer typischen evangelikalen Erweckungsveranstaltung. McCormack, inzwischen Pastor der Nations Christian Church von Neuseeland, versuchte unter ständigen Bibelzitaten eine Atmosphäre aufzubauen, in der eine mystische Erfahrung möglich werden sollte. Auf mich hatte sein Bemühen eher eine gegenteilige Wirkung. Ich hatte das Gefühl, Ian McCormack spielte seine eigene Ergriffenheit wie ein Schauspieler. Von den Menschen, die am Schluss zum Podium strömten, um sich von ihm segnen zu lassen, ging die gleiche Künstlichkeit aus. Diese Atmosphäre war mir bei diesem sensiblen, ja heiligen Thema zutiefst zuwider. Auf McCormacks Website kann man seinen Terminplan über zwei Jahre hinweg verfolgen. In dieser Zeit hielt er jeden Monat über 20 Vorträge in allen Teilen der Welt. Seine Vortragstätigkeit begann er 1983, also drei Jahre nach seiner Nahtoderfahrung. Seinem auf Deutsch erschienenen Buch ist eine DVD beigelegt, auf der ein Vortrag McCormacks während einer früheren Veranstaltung zu sehen ist. Jedes Wort und jede Geste waren dieselben wie an jenem Abend in Ludwigsburg. Er muss diesen Vortrag seit 1983 mehrere tausend Male schon gehalten haben. Als ich das Vorwort zu seinem Buch las, wurde mir schlagartig klar, was Ian McCormack so durch die Welt jagen lässt. Dr. Richard Kent schreibt dort: „Sein Lebensziel ist es, so viele Menschen wie möglich zum Himmel zu führen, anstelle sie unwissend in die Hölle fahren zu lassen.“ Mich fror es bei diesem Satz durch und durch. Wie kann ein Mensch, der bei einer Nahtoderfahrung die bedingungslose Liebe erlebt hat, nur eine Sekunde daran glauben, dass Gott eine solch primitive Falle für Unwissende in seine Schöpfung eingebaut hat, eine Falle, die eine ewige Ausgeschlossenheit von dieser Liebe nach sich ziehen soll. Damit man mich hier richtig versteht: Ich nehme McCormacks Nahtoderfahrung in allen Details als Wahrheit an, wohl wissend, dass sich eine solche Erfahrung nur unzureichend in Worte fassen lässt. So ist jede Beschreibung auch notwendigerweise gleichzeitig eine Interpretation, der man nicht zwangsläufig folgen muss. Der Zuhörer bzw. Leser muss sich vielmehr darum bemühen, zur Essenz einer solchen Erfahrungsbeschreibung vorzudringen, um diese Nahtoderfahrung auch für sich fruchtbar werden zu lassen. Im Fall Ian McCormack ist man hierbei besonders gefordert. Zwischen McCormacks Nahtoderfahrung im Jahre 1980 und dem Beginn seiner Vortragstätigkeit lagen drei Jahre. Das ist eine kurze Zeit, denn wir wissen aus der Forschung, dass es im Durchschnitt sieben Jahre dauert, bis ein Mensch sein inneres Leben neu geordnet hat. Wenn McCormack sich mehr Zeit gelassen hätte, wären ihm vielleicht die vielen unausgesprochenen Annahmen klarer geworden, die er mit diesem, in seiner irdischen Umgebung vorgefundenen Weltbild einfach übernommen hat. Wir müssen uns vergegenwärtigen, dass die Vorstellung einer Hölle als ewige Verdammnis keineswegs schon immer Bestandteil des christlichen Glaubens war. Erst Augustinus hat es so krass beschrieben. Es ist noch gar nicht so lange her, dass im katholischen Glauben die Vorstellung verbreitet war, ungetaufte Kinder würden der ewigen Verdammnis anheimfallen. McCormacks Nahtoderfahrung passt nahtlos in dieses aus irdischer Tradition geformte Weltbild hinein – wie ein Schlüssel in ein Schloss, so dass man zunächst sprachlos ist und ein sehr ungutes Gefühl zurückbleibt. So ging es mir, als ich noch am selben Abend von meiner Bekannten gefragt wurde, was ich denn von all dem hielte. Diese Übereinstimmung zwischen McCormacks Interpretation seines Erlebnisses und einem gängigen Weltbild lässt bei manchen Zuhörern gar nicht die Idee aufkommen, dass der Schlüssel auch zu einer anderen Tür passen könnte, die sich zu einer freieren und schöneren geistigen Landschaft öffnet. Eine andere Sicht Wir haben uns inzwischen daran gewöhnt, dass der materielle Kosmos viele Größenordnungen des Raumes und der Zeit umfasst. Diese Wirklichkeit kann der Alltagsverstand nicht fassen und wir haben Mühe die passenden Worte zu finden. Wir reden zwar gerne von der unendlichen Weite des Ozeans wenn wir den Eindruck einer Schiffreise wiedergeben, bezeichnen aber gleichzeitig die gesamte Erde als ein winziges Staubkorn, sobald wir an unsere Galaxie denken. Die Bezeichnung „unendliche Weite“ und „Staubkorn“ für Dasselbe ist ein Widerspruch und doch richtig, sobald wir uns der gewaltigen Größenordnungsunterschiede bewusst sind. Anders als im materiellen Kosmos haben wir erhebliche Probleme eigene oder von anderen berichtete transzendente Erfahrungen in ihrer zugehörigen Größenordnung zu begreifen. So wissen wir, nicht erst aus McCormacks Nahtoderfahrung, um die Existenz höllischer Bereiche. Ich persönlich rede lieber von den dunklen Welten, denn in den Visionen, die mich am meisten angesprochen haben, erscheint dieser Bereich wie ein winziger dunkler Fleck im unendlichen Lichtmeer. Dieser dunkle Fleck ist eine ungewöhnliche und auffällige Abweichung vom dem harmonischen Lichtfluss, der das ganze Universum durchströmt, einen unendlichen Kreislauf bildet und unzählige Welten dabei mit seinem lebendigen Licht versorgt. Das lebendige Licht strömt von Geschöpf zu Geschöpf, deren Bewusstsein den feinen Lichtstoff durch Denken und Fühlen, ja einfach durch ihr Sein zu immer neuen Schöpfungen formt. All das, was einem Geschöpf zufließt und all das, was es weitergibt, passt perfekt ineinander und beglückt alle, angefangen vom höchsten Geist bis zur einfachsten Lebensstruktur. Wieso kann dann überhaupt etwas Dunkles entstehen? Das Geschenk der Freiheit, die ein geistiges Wesen auszeichnet, läßt auch Schöpfungen zu, die sich nicht mehr vollkommen in diesen Kreislauf einfügen. Man gibt nicht mehr ganz soviel ab als man erhalten hat. Es ist der Beginn des Egoismus, dessen fürchterliche Auswirkungen diese Geschöpfe nicht erahnen konnten. Ihren ganzen Schöpfungsbereich prägten sie damit – die ihnen anvertrauten jüngeren Geschwister, die Tierseelen, die Pflanzenseelen bis hin zu den einfachsten Lebensformen. Im Fortschreiten dieses Teufelskreises konnten ihre Seelen das reine Licht nicht mehr aufnehmen und wurden, so wie ihr ganzer Schöpfungsbereich immer dunkler und dichter. Eine Einsicht in ihre Situation war nicht mehr möglich. Ihre Erinnerung und Wahrnehmung war im selben Maße geschädigt wie ihre Liebesfähigkeit. Nicht alle fielen so tief in diese extreme Dunkelheit. Unzählige Wesen hielten und halten sich auch heute noch in zahllosen Zwischenwelten auf. Die Rettung konnte nur noch von Außen kommen. Das ganze Universum erhielt als Rettungsmaßnahme eine zusätzliche Ebene hochverdichteten Lichtes – die Materie. Sie wirkt wie ein Auffangnetz. Die materielle Welt mit ihrem Raum und ihrer Zeit wurde geschaffen und im Laufe der Evolution auch Körper, die eine Inkarnation eines Geistes ermöglichten. Zum ersten male nach langer Zeit sahen diese Wesen wieder wenigstens einen Abglanz des Lichtes, die irdische Sonne. Die Körper vermittelten es ihnen. Die Erinnerung und damit auch die Sehnsucht nach dem Licht ihrer Urheimat und nach einer harmonischen Schöpfungsvielfalt in Freiheit sollte in ihnen wach werden. In einer Inkarnation treffen Wesen aller Rückentwicklungsphasen zusammen und ein Aufenthalt auf der Erde dauert nur kurz. Mit ihren Erfahrungen kehren sie zurück in diejenigen Ebenen, die ihnen adäquat sind – nach jedem irdischen Aufenthalt meistens in einer etwas lichteren Ebene. Ganze Familienverbände steigen so nach und nach wieder gemeinsam auf. Aber auch Rückfälle sind möglich. Die Individualität und geistige Freiheit machen diese verschiedenen Erfahrungswege möglich. Sind viele Wesen aus den dunklen Bereichen auf der Erde gleichzeitig inkarniert, so prägen sie die herrschende menschliche Kultur in einer anderen Weise als die Inkarnation von Wesen aus schon lichteren Ebenen. Wer aus den dunklen Welten in die Inkarnation gerufen wird, hat schon den ersten Schritt zu seiner Erlösung getan, auch wenn er selbst dieses Wissen und den Überblick dazu nicht mehr hat. Am Ende der Existenz von Menschen auf der Erde wird das Dunkel nicht mehr existieren Erst dann ist die Auferstehung vollendet. Aber bis dahin läuft eine unsichtbare Front durch jeden Menschen. Die genau zugeschnittenen Erfahrungen machen sie aufnahmefähiger für das Licht. Aber auch die Versuchung ist allgegenwärtig wieder in das zurückzufallen, was zuvor so lange eingeübt wurde. Die dunklen Welten entwickeln zwangsläufig ein zwiespältiges Verhältnis zu den Menschen. Zum einen sind Menschen für sie ein lebensnotwendiger Energielieferant. Je dunkler ihre Welt wurde, desto dringender benötigten sie Lebensenergie. Vitalität und Gefühle von Menschen sind für sie wie eine lebenserhaltende Nahrung. Verlassen Menschen diese Welt endgültig nach ihrer Auferstehung in das Licht, so fallen sie als Nahrungsquelle für die dunklen Welten aus. So haben diese dunklen Wesen höchstes Interesse, die Menschen am Weg in das Licht zu hindern und sie wie Sklaven in ihrem Einflussbereich zu halten. Wer bis hierher gelesen hat, wird vielleicht den Namen Jesus Christus vermisst haben – jenes Lichtwesen aus dem hellsten Licht, das jeden Einzelnen von uns Menschen schon zu den Zeiten begleitet hat, als die Erde überhaupt noch nicht existierte. Die im Christentum so oft beschriebene Erlösung beginnt nicht erst mit der Geburt Christi, sondern mit der Inkarnation des ersten geistbegabten Wesens auf der Erde. Die schwerste Mission Jesu Christi, seine eigene Inkarnation als Mensch, galt und gilt auch heute denen, die noch an den dunklen Welten festhalten, sei es als rückfallgefährdeter Mensch oder als Wesen der dunklen Welt. Es waren die Übergriffe auf Jesus Christus, die ihm nach dem ewigen kosmischen Gesetz des Ausgleichs das Gegenrecht gaben diejenigen aus der dunklen Welt herauszuholen, die bei ihm Hilfe suchen. Wir können sein Werk mit einer karitativen Einrichtung vergleichen die rauschgiftsüchtigen Beschaffungskriminellen anbietet, sie in eine Einrichtung zur Wiedereingliederung zu bringen, wo sie sich nach langer Zeit wieder gründlich waschen können, wo sie neue Kleider bekommen, wo sie eine wunderschöne Unterkunft in einer schönen Landschaft beziehen können und erfahrene Therapeuten erhalten. Zudem wird ihnen über einen Fond bei der Tilgung der aufgehäuften Schulden geholfen. Diese karitative Einrichtung hat viele Mitarbeiter unterschiedlichster Qualifikation. Jeder der mitarbeiten will, ist herzlich willkommen und wird gemäß seiner Fähigkeiten sinnvoll eingesetzt. Zoomen wir uns langsam um viele Größenordnungen wieder heran zur Nahtoderfahrung von McCormack, dann verschwinden am „Gesichtsfeldrand“ die großen Zusammenhänge. Das erste, was wir nicht mehr erkennen können, ist unser aller gemeinsamer Ursprung. Jedes Lichtwesen, jedes dunkle Wesen und alle Menschen sind unsere Brüder und Schwestern, hervorgegangen aus dem ewigen Lichtmeer. Das zweite, was aus dem Gesichtsfeld rutscht, ist der Anfang der individuellen Menschwerdung und das Erkennen des mehr oder weniger langen Entwicklungsweges durch die Inkarnationen an dessen Ende die Auferstehung stehen wird. Erlösung und Auferstehung ist ein individueller und somit unterschiedlich langer Prozess. Es ist kein Ereignis eines Momentes. McCormack muss sich aufgrund seiner Entwicklung an einem kritischen Punkt dieses Prozesses befunden haben, wo er in Gefahr war wieder zurückzufallen. Er erlebte, in welcher Ebene er nach seinem Tod landen würde, wenn er in diesem Zustand sterben würde. Diese krasse Vorführung war aber von Anfang an durch Christus eng begleitet. Unser Rechtsempfinden ist ein Abglanz der kosmischen Ordnung: Christus kann und darf in ein Leben nur dann so massiv eingreifen, wenn dieser sein Einverständnis dazu gegeben hat. Erst als McCormack dies in seiner Nahtoderfahrung bei seinem ersten persönlichen Gebet getan hat, konnte und durfte Christus ihn aus seinem misslichen Zustand befreien. Das Weltbild, das McCormack nach seiner Rückkehr in seiner Umgebung vorgefunden, und aus meiner Sicht zu voreilig angenommen hat, erkennt nicht, dass das Angebot von Christus nicht nur für Menschen gilt, sondern auch für alle Bewohner der dunklen Welten, seien es Verstorbene die dort gelandet sind oder auch für diejenigen, die noch nie Mensch waren. Die Idee einer ewigen Verdammnis hat seinen Ursprung in den dunklen Welten selbst. Es ist die Erinnerung, dem Zustand aus eigenen Kräften nicht mehr entrinnen zu können. Ebenso kennt ein Wesen, das mithilfe Christi der dunklen Welt entkommen ist, nur ihn als einzigen Garant auf dem Weg in das Licht und bleibt höchst misstrauisch bis total ablehnend, wenn von anderen Lichtwesen neben Christus berichtet wird. Hört man Predigten von evangelikalen Pfarrern, dann entsteht der Eindruck als würde das Erlösungswerk nur aus Jesus Christus allein bestehen. Die Heerscharen von Geistwesen, die im Werk Christi mitarbeiten sind diesem Weltbild nicht bekannt. Sogar die in allen Religionen beschriebenen persönlichen Begleiter, die Schutzengel sind aus diesem Weltbild verschwunden. Nur die Bibel wird ausschließlich als Wort Gottes und als exklusives Vermächtnis und Repräsentanz der Lichtwelten gesehen. Jede Form von Transzendenzserfahrung, die nicht unmittelbar von Jesus Christus kommt, wird als Berührung mit dem Bösen interpretiert. Wenn wir uns wieder an Augustinus erinnern, dann wird das Menschsein in diesem obsoleten Weltbild gänzlich dem Herrschaftsbereich der dunklen Welten zugerechnet, sofern ein Mensch sich nicht bewusst zu Jesus Christus bekennt. Vom „Fürst dieser Welt“ ist da die Rede und man meint damit den Anführer der dunklen Welt. Auch das ist eine Erinnerung an die dunklen Welten, als man die umgebende geistige Welt nur feindlich erlebte. Eine gänzlich andere Sicht bekommen Betroffene mit einer ausschließlich positiven Nahtoderfahrung. Hier hören wir genau das Gegenteil. Sie erkennen, gleichgültig welchen Glaubens sie sind, dass alles, was im Leben eines jeden Menschen geschieht gut, sinnvoll und förderlich für ihn ist. Sie sehen alle Menschen von einer vollkommenen Liebe umgeben und können meist nicht glauben, dass es überhaupt eine dunkle Welt in diesem Lichtmeer geben kann, die so nahe an Menschen heranreichen soll. Dies erleben Atheisten in gleichem Maße wie Christen oder Angehörige anderer Glaubensrichtungen. Wie kann man diesen Widerspruch erklären? Wenn wir das obige Gleichnis von der Erde als karitative Einrichtung zur Wiedereingliederung Gestrauchelter nochmals bemühen, dann können wir Christus als einen erfolgreichen Streetworker ansehen, der in die schlimmsten Elendsviertel einer Megastadt geht, in denen Gewalt und Drogensucht allgegenwärtig ist. Er hat es gelernt mit den schrecklichsten Typen souverän umzugehen und sich sogar bei den Clanchefs einen gewissen Respekt zu verschaffen. Er hat mit Beharrlichkeit eine große karitative Organisation aufgebaut mit Einrichtungen, in denen diese Wesen wieder soziales Verhalten lernen und von ihren zerstörerischen Süchten loskommen können. Er erhält viel tätige Unterstützung, aber kein Mitarbeiter hat eine so große Liebesfähigkeit und Erfahrung wie er, um sich so weit in das schreckliche und gefährliche Viertel hineinzuwagen. In den „besseren“ Wohngegenden der Riesenstadt hat man zwar schon von den schlimmen Vierteln gehört, aber man meidet sie aus berechtigten Gründen. In den ganz feinen Gegenden der Stadt hat man zwar auch schon davon gehört, aber man weiß gar nicht wo diese schlimmen Viertel liegen sollen. Ja manche meinen sogar, es gäbe diese Viertel gar nicht. Nun hinken zwar alle Gleichnisse, aber dieses scheint mir geeignet zu sein um zu begreifen, warum Jesus Christus von denen, die aus den Elendsvierteln herausgeholt worden sind, als alleiniger Garant für ein Leben in einer besseren Welt gilt, während andere, die schon immer in den ganz feinen Gegenden gelebt haben, ihn nicht einmal kennen. So schließt McCormacks Nahtoderfahrung die Türe zu einem Weltbild auf, zu dem er selbst nicht gefunden hatte. Sicher bedarf es sehr großen Mutes, um die Begrenzungen der tradierten Vorstellungen in so weitem Maße hinter sich zu lassen. Durch die Summe aller Transzendenzerfahrungen wissen wir aber heute genügend um diese Begrenzungen überschreiten zu können. Durch McCormack`s Nahtoderfahrung sind wir darin besonders aufgefordert. Quellen: Bücher: Ian McCormack: Ich war tot – Ein kurzer Blick ins Jenseits (mit DVD), Agentur PJI, ISBN 978-3-937103-72-3 Englische Originalausgabe: Ian McCormack: A Glimpse of Eternity. Richard Kent: Bevor der letzte Vorhang fällt, Gerth-Medien 1998, ISBN 978-3-894901-98-1 Weblinks: Die Website von McCormack www.aglimpseofeternity.org/ |